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Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten
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Göttingen | Staats- und Universitätsbibliothek, 4 Cod.Ms.theol.57 |
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Umfang | 10 Bll. |
Datierung | 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts |
Schreiber | Unbekannte Hand |
Schreibsprache | Schwäbisch, Gegend von Augsburg (Dittrich, S.1) |
Inhalt | Offenbarung des Johannes (Apo 1,1-22.20 u. Auszüge aus der Johannes-Legende) in deutscher Übersetzung (1-9r); Vorlage: lat. Text eines Holztafeldruckes. Autoritäten (9v-10r), zwei Sprüche (10r) |
Anzahl und Form | 28 Vierzeiler (es folgen zwei Sprüche zu 6 und 5 Zeilen) |
Autoritäten-Freidanke | Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung und Handschriftencensus |
Katalog |
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Archivbeschreibung | Marie-Luise Dittrich (Oktober1939), 12 Bll. |
Literatur |
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Anschrift | Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Abteilung für Handschriften und seltene Drucke Papendiek 14 37073 Göttingen |
Bearbeiter | Stefanie Tismer (25.09.2006) |
Transkription
<9va>
(1) Salmon
aller weisshait fundamend
jst das man got lieb hat bend <sic!>
vnd an betten ainen got
vnd halten dar zu+o sein gebot
(2) jeronimus
wer nach der welt ere gu+ot stett
vnd dem jn su+:nden wol gett
das ist ain zaichen wol gewis
der Ewigen verdampnis
(3) Gregorius
was sol mir reichtum aun gu+ot
ich mu+oß sterben jn dottes flu+ot
zeidlich gu+ot kump vnd vert
der Ewig frw+:d allweg wert
(4) dauit
wer sein hoffung jn reichtum setz <?>
der nimt geren ain eyttel ende
die greber send sein vme flecz <?>
vnd der helle pein aun wende
(5) Salmon
mere u+:ber all su+:lt ir mercken
vnd armlu+:t miltigklich pesterken
da kompt lon von u+:ber all
der euch Ewigklich beleiben sall
(6) freidanck
jch haun gu+ot das ist nit mein
ach got wes mag es sein
Es stat nit me jn meim gebot
wan jch v(er)zer vnd gib durch got
(7) johannes
wer die welt hat erkorn
der hat da mit uerlorn <u gebessert aus g>
wan es dan gat an sein schaiden
So ist er quitt von jn paiden
(8) ambrosius
wilt mit got verainet sein
So sich got an die selle dein <9vb>
vnd to+:t dein po+:ssen natur
du uil o+:dlu creatur
(9) augusteinnus
mir wart nie po+:sser <sic!> werckt bekant
dan gehorsam jn ordens bant
als ich mich kan besinen
wer das tu+od jn rechter minen
(10) freidanck
wer hie disse kurczen <r über der Zeile> zeid
nimpt fu+:r die Ewigseligkait
der hat sich selb betrogen
vnd zimert auff den regenbogen [~ Freidank 1,7-10]
(11) jeronimus
das spricht got der here
wer demu+:ttig vnd dultig were
vnd selber wol bekend sich
der mensch wol selleklich
(12) chato
Gedenck was du pist vnd werden salt
du seiest junck oder alt
Setz du in deinr sinne zinder <?>
so tust der su+:nden uil destminder
(13) job
piß alweg geren auch allain
vnd halt dein gedenck rain
vnd hab vor augen die zechen bot
vor allen dingen hab lieb got
(14) Salomon
Salmon spricht der weiß here
kain su+:nd hasset got mere
wan hoffart das wol verstet
wan sy u+:ber alle sunde get
(15) freidanck
vil gejagt vnd wenick gefangen
uil geho+:rt vnd wenick v(er)standen
vil gesechen vnd wenick gemercket
das sind ale v(er)lorn gewercket <10ra>
(16) Sant pauls
wer der sel jn warhat <sic!> lebt
der mag nit wol verderben
wer nach der welt <über der Zeile> lust auch strebt
der mu+oß Ewigklich verderben
(17) Sant pauls <von anderer Hand: perenhartus>
Es ist gar ain halliger freytag
So man von su+:nden fliechen mag
tuget u+:ber alle tuget gett
da ains po+:ssen willen wider stett [~ Freidank 6,23 f. u. 54,4 f.]
(18) berenhardus <von anderer Hand: augustein(us)>
der gu+ote werck hie hat begangen
der gat jn die Ewighait
die po+:ssen mu+:ssen gefangen
in der helle pittrikait
(19) augenstein <von anderer Hand: vnser her>
Ein so+:llich gericht will ich dir geben
als du dich haltes jn deim leben
vnd hab got lieb v(er)schmech die welt
Sy geid po+:sß wider gelt
(20) freidanck
Seid recht vnd beschaidenhait
der tugend kron auff trait
so hab ich nicht bo+:sser <sic!> gelessen
dan recht tu+on vnd frelich <?> wessen
(21) jeronim(us)
als du solt sterben weib oder man
was du weltes das hetes getan
da richt dein leben nachzstund
weil du hie pist gesund
(22) Sennica
das su+:nd nicht sunde wer
dennoch so wer sy mir v(n)mer
vmb ir grossu vnfla+:tigkait
das weist mich mein beschayhait [~ Freidank 40,5-7]
(23) ysias
wer da tregt auswendig schein
vnd auch gaistliche(n) orden
vnd tregt nich lieb jm hertzen sein
der wirt sein sel ermorden <10rb>
(24) Salomon
aller welt weishait leg an ainem sin
wan wir mu+:ssen doch al da hin
das wir vns keren zu ainer ainighait
vnd laussen vns die welt ain pittrikait
(25) freidanck
Seid allu werck send lon enpfachen
so ist gu+ot von su+:nden gachen
Nu+o lu+og wie du lebst auff erde
das du ewigklich sellig mu+:st werden
(26) Sant peter
wilt du behalten das Ewig leben
flu+:ch su+:nd in tuget halt dich eben
wan gewonhait tugenlicher sachen
kan die natur nicht anders machen
(27) yeroni(m)us
Gedenck an die jungsten zeid
So maniger we vnd we schreit
da yedlichs menschs mu+ost rechnu(n)g geben
was er begangen hat jn seim leben
(28) augustein(n)us
jn alle deine wercken
Soltu auff dein end mercken
wie tarstu dar jn geleben
da du Ewigklich nit jn wilt streben
[Es folgen zwei Sprüche:]
explcit <sic!> ain end
vil ho+:r vnd wenig sag
nit v(er)anwurt alle frag
wan uil red ward nie gut
da von hiet dich vor der flut
das du beha+:test deinen mund
So bistu weis zu aller stund
der hailig gaist
der mensch sich selber strauffen sol
vmb sein ubel so tu+ot er wol
denck an sein end zu+o aller stund
dare von so wirt sein sell gesund
vnd wu+:rt behiet vor helle grund
amen