Ba2
Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten
Ba2
Basel | Öffentliche Bibliothek der Universität, Cod. A XI 59 |
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Umfang | 262 Bll..; hier Bl. 187r-188v. |
Datierung | Ende 15. Jh. / Anfang 16. Jh. (Bl. 226r: "Amen deo gratias.1501") |
Schreiber | 16 Schreiberhände (Binz) |
Schreibsprache | alem. - der Kodex stammt aus der Laienbibliothek der Kartause Basel (Besitzeintrag fol. 2r: "gehört den Cartúsern zuo Mindern Basel"; alte Signatur Dlxxiij) und ist dort um 1500 geschrieben worden |
Inhalt | Aszetisch-Katechetische Hs. für Laienbrüder (Eisermann) - Geistlicher Palmbaum [nach Seidel: St. Georgener Prediger Rd. 60] (3r-26r), Ein Mensch soll allezeit sein mit Gott (26r-31v); Ermahnung an eine Schwester [nach Seidel: Schweizer Predigt Rd. 13] (31v-41v), Regeln für ein tugendhaftes Leben (41v-48v) - darunter: Ps.-Engelhart von Ebrach: Buch der Vollkommenheit, Nr. 213-217 [213 u. 214 sind Exzerpte aus dem St. Georgener Prediger, Nr. 64 u. Nr. 41] u. 224 (36r-48v) - Die fromme Müllerin (51r-57v), Rosenkrone Gottes (58r-61v), Gebet an Maria (62r-64r), Peregrinatio terrae sanctae Et est sciendum (dt.) (65r-90r), Stimulus amoris, dt. (96r-100r); Konrad von Marburg: Zwölf Stücke für die hl. Elisabeth (100v-101r), Sprüche (101r/v; Verse aus dem Freidank und Prosasprüche; keine [gereimten] Autoritäten), Gebete und Betrachtungen (104r-162v), Salvi mundi salutare (dt. Prosa) (173r-176r), Vom Schwan des Bischofs Hugo von Lincoln (237r/v), Vom Anfang des Kartäuserordens (240r-247r), Gemeine Beichte der Kartäuser (258v-261v) |
Anzahl und Form | 19 Vierzeiler (Nr. 10 ein Zweizeiler) |
Autoritäten-Freidanke | Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung , Autoritätenfreidank-Hs. Ba2
vgl. Handschriftencensus |
Katalog |
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Archivbeschreibung | Gustav Binz (15.9.1936) (40 Bll.) [online] |
Literatur |
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Anschrift | Öffentliche Bibliothek der Universität Basel
Schönbeinstrasse 18-20 CH-4056 Basel |
Bearbeiter | Kathrin Wenzel, Ulrich Seelbach (29.5.2010) |
Transkription
<187r>
(1) De(us) dic(it)
Wer getoufft ist vn(d) jn rechte(m) gloube(n) stat.
Wer got vn(d) sin nechste(n) lieb hat /
Vnd hie durch vngemach. gedultig lidet pin.
Der wirt behalte(n) vnd ewiklich by+: got sin.
(2) Magn(us) alb(er)t(us).
We(n)n der mo+ensch recht bedecht wer er wer.
od(er) wa(n)ne(n) er ku(m)me(n) wer.
vn(d) wz uß jm wurd werden
der wurd niemer fro hie uff erden.
(3) Aug(us)<tin>us.
Es ist uff erden kein erschrockner ding.
de(n)n dz sich der mo+ensch wigt so ring.
dz er nit von sinem vnrechte(n) leben lot
vn(d) er so gar in eine(m) vnsichere(n) leb(e)n stot /
(4) B(er)n<hard>(us).
Mo+ensch du mu+ost sterben do fùr hilfft dich nùt /.
vn(d) weist nit uff welche zit dz geschicht.
vn(d) weist ouch nit wie es dir wirt do+ert ergon.
dar v(m)mb soltest du bilich alezit jn sorgen ston.
(5) Cr<i>so<stom>(us).
Mo+ensch loß dir uff erden nu+,t so lieb sin
dz du v(er)gessest gottes des h(er)ren din
Betracht <187v> teglich sin marter vnd liden
so wil er ewiklich by+: dir beliben.
(6) Aristot(eles)
Mo+ensch du solt dancke(n) got fru+e vnd spat.
dz er dich noch jm(e) geschaffen vnd gebildet hat.
danck jm auch jn recht(er) begird.
aller der gu+ottet die er hat verlichen dir.
(7) Beda.
We(n)n du uff stost. od(er) nider gost.
we(n)n du essen wild oder gessen hast
so sag lob vnd danck dem h(er)ren.
Vnd teil dz almu+osen mit dem armen <gern> etc
(8) Bonaue(n)tura.
Mo+ensch wilt du ewiklich wone(n) by+: got
so fo+ercht jn(e). vn(d) halt sin gebot /
Wilt du bo+eß an fechtu(n)g u+,ber winden.
so mid todsv(nd) vnd loß dich selte(n) mu+essig finden.
(9) Seneca.
Wer noch der welt wollu+,st vn(d) er stelt [lies: stat]
vn(d) wem(e) es wol noch sinen sinne(n) gat.
der ist an allen zwifel wol gewisß
Der er ku(m)pt jn ewige verda(m)pnisß.
(10) Ew<angelista> [Johannes Evangelista?]
Wiltu got dienen so must du die welt lon
we(n)n zweyler dienst by+: einand(er) nit mo+egen beston <188r>
(11) Je(r)o<nym>(us).
Mo+ensch súnde nit uff gottes barmh(er)tzikeit.
Loß dir dins <s ü.d.Z. ergänzt> nechste(n) tru+ebsal wesen leid.
betracht dis zerge(n)glich leb(e)n jn dise(m) ellend
vn(d) spar din gu+ot werck. nit byß an dz end.
(12) Ambro<si>(us)
Es ward der su+.nder nie so groß.
het er ru+.w vnd leid vmb(e) dz.
so wil jm got barmh(er)czeklich vergeben /
tu+ot ers anders by+: zit. dz merck eben. etc
(13) Boeci(us)
Boeci(us) het geschribe(n) vn(d) gesproche(n)
dz kein u+.bel blibt vngerochen.
so blibt ouch kein gu+ot werck vn gelonet.
wol den der gottes jn allen sache(n) schonet.
(14) Ysidor(us).
War an dir nit vil noch grosß ist gelege(n).
dz verschwig vn(d) laß es vnder. vegen
vn(d) wart dem zu+o dz dir no+etlicher ist.
vnd des du vo(n) not vn(d) eren wege(n) verbu(n)de(n) bist.
(15) Fry+:danck.
Wilt du sin mit ru+ow vn(d) gemachtt
so red wenig vnd ver antwort nit alsach.
ver<sc>hwig. u+,ber sich. vn(d) gib dine(n) obren for
vn(d) wo bo+eß geselschafft sy+: do hu+et dich vor /. <188v>
(16) Ypocras.
Mit dinen dingen solt du nit vil wu(n)ders tribe(n).
tu+o húbschlich. vnd losß es by+: einem glichen bliben.
spar fu+,r dich vnd wird nu+,t zu+o vn ma<ß> on.
we(n)n wer vast gu+.det d(er) mag nit lang beston. etc
(17) Plato.
Der ist wert der gewalt het.
we(n)n jm aber die gewald od(er) dz gu+ot hin god
so ist er vnwert. vn(d) sicht man jn kum an.
dys bedenck. bystu anders ein wiser man.
(18) Katho.
hab yederman dar fu+,r vnd er ist.
red niema(n) u+,bel zu+o keiner frist
vnd ny(m)m dich nit fremder vnmu+oß an
versorg dz din so bistu ein wiser man.
(19) Dauid.
Was dir schand od(er) schad ist dz flu+.ch.
vnrechts gu+otz dich nit vnderzu+,ch.
ner dich diner hend erbeit
vnd verschwig wz dir jn ge heim wird geseit.
(20)
Wer gu+ot het der het ouch er
nieman fraget fu+.r baß mee. etc
<neben den letzten zwei Zeilen, rechter Rand: > Aber on zw<ifel(?)> Daui<d>
Der einen hielt dar noch er tett.
Menger blib an eren stet. etc