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Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten
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München | Bayerische Staatsbibliothek, Asc. 518 d |
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Umfang | [20], CCVIII Bl.; hier Bl. 97v-99r [online] |
Datierung | 1518 Juni 2 |
Drucker | Jakob Wollf aus Pforzheim für Marx Werdenmüller von Zürich |
Druckersprache | niederalemannisch |
Inhalt | Heinrich Seuse 'Der ewigen wiszheit betbüchlin' = VD16 S 6101 |
Anzahl und Form | 17 Vierzeiler |
Repertorien | Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16) [online] |
Katalog | - |
Archivbeschreibung | - |
Literatur |
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Abbildung | VD 16 (Digitalisat) |
Anschrift | Bayerische Staatsbibliothek
Handschriften und Alte Drucke Ludwigstr. 16 80539 München |
Bearbeiter | Kathrin Wenzel (1.12.2011), n.v. |
Transkription
<97v>
Gu+otsprüch von gott vn(d) de(n) heilige(n) lerern.
(1) Gott der herr spricht.
WEr taufft ist vn(d) in christe(n) glouben stat.
Gott vn(d) syne(n) nechste(n) tru+elich lieb hat.
Und hie lydet vngemach vnd pyn
Der wúrdt behalten vnd ewig by gott syn.
(2) Sanctus Albertus magnus.
wan der mensch recht bedecht wer er were
Oder von wannen er wer komen ha+ere
Und was vsz im solte werden.
So wúrdt er nyemer fro vff erden.
(3) Sanctus Augustinus spricht.
Es ist vff erden kein erschrockner ding
Dan(n) das sich der mensch wigt so ring
Das er nit von synem vnrechten leben lat.
Und so gar in eym vnsicheren wesen stat.
(4) Sanctus Bernhardus
Mensch du mu+ost sterben da fúr hilft nicht
Und weist nit vff welche zyt das geschicht
So weist nit wie es dyner sele wúrt ergan
Darumb solt du all wegen in ru+ewen stan.
(5) Sanctus Gregorius.
Su+och am ersten das rich gotz ta+eglich
Fru+e ee du etwas vnder windest dich
Ho+er ouch da by eyn mesz ob du magst<98r>
wilt du dan(n) betten so thu+o es mit andacht.
(6) Sant Chrysostomus.
Mensch lasz dyr vff erden nit so lieb syn
Das du vergessest gott des herren dyn
Betracht ta+eglich syn marter vnd syn lyden
So wil er dich nit ewiglich vermiden.
(7) Aristoteles spricht.
Mensch du solt gott dancken fru+e vnd spat
Das er dich gechaffen vnd gebildet hat
Danck im(m) ouch dar by in rechter begir
Aller der gu+otheit die er hat verlihen dir.
(8) Beda der heilig doctor.
wan su vffstast oder nider gast
wan du ouch essen wilt oder gessen hast
So sag lob vnd danck got dem hern
Uermagstu es / so gib dyn almu+osen gern.
(9) Bonauentura spricht.
Mensch wilt du ewiglich wonen by gott
So fo+ercht yn / vnd halt syn gebott
wilt du hasz vnd anfechtung úber werden
So vermeidt todt súnd vff disser erden.
(10) Seneca der heyd.
wer nach der welt eer vnd wollust stat
Und wem es yn synen súnden wol gat
Der ist on allen zweyffel wol gewysz
Das es kumpt in ewige verdamnysz.
(11) Der heilig lerer Hieronymus.
Me(n)sch su+ende nit vff gots barmhertzigkeit<98v>
Lasz dyr dynes nechste(n) tru+ebsal wesen leidt
Betracht disz zerge(n)glich lebe(n) in disse(m) ellend
Un(d) spar dyn gu+ot werck nit bisz vff dyn end.
(12) Salomon spricht
was du thu+on wilt dz fach wyszlich an
Merck das end / gede(n)ck was dyr dar nach gang.
Bisz heimlich / sorgsam vnd halt dich recht.
Die ler hab von eym armen knecht.
(13) Frydanck spricht.
wilt du syn myr ru+owen vnd gemach
Red lu+etzel / verantwúrt nit alle sach
Uergib / úber sich / vnd gib dyne(n) obren vor
wo bo+esz geselschaft sy / da hu+et dich vor.
(14) Dauid spricht.
was dyr sy schand oder schad das flu+ech
Unrechtes gu+otz dich nit vnderzu+ech
Neer dich dyner handt arbeit
Uerschwig was dyr in heimlichkeit wirt geseit.
(15) Plato spricht.
Der ist werdt der gewalt oder gu+ot hat
wen im(m) aber das selbig ab gatt
So ist er vnwert vn(d) sicht yn nyeman an
Das merck bist du eyn wyser man.
(16) Helyas spricht.
Fúr richtung vnd fúr alles gu+ot
Jst der mensch der da recht thu+ott
Dar nach lyd angst nott vnd schmertz
Dan(n) wo dyn schatz ist / do ist dyn hertz.<99r>
(17) Abacuk spricht.
woll trincken vnd essen
Und der armen vergessen
Und den lútten úber reden hinderwert
Das ist der weit hell weg.