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Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten
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Wien | Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2967 |
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Umfang | 155 Bll.; hier Bl. 129v - 129r |
Datierung | 2. H. 15. Jh. (Wzz. um 1465) u. Anfg. 16. Jh. |
Schreiber | zwei Hände (A: 15. Jh.: 3r-67v; B: 16. Jh.: 74r-155r); . |
Schreibsprache | "bairisch" (Hand A, G. Keil, ²VL 1, Sp. 691); "ostmittelbairisch" (Hand B; Christine Boot, G. Keil, ²VL 7,933); die Bestimung von Hand A als "oberfränkisch (Nürnberg?)" (Menhardt, S. 687) ist unzutreffend. |
Inhalt | Arzneibuch; Benediktbeurer Rezeptar; Neujahrsprognosen (50v-54v); Lunare (51v-54v); Quaestiones de medicorum statu, schlesische Bearbeitung (84v-99r) |
Anzahl und Form | 10 Zweizeiler, nur zwei davon mit Autoritäten-Nennung (dazu zwei Prosasprüche von Autoritäten) |
Repertorien | Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferungund Handschriftencensus |
Katalog | Menhardt, Hermann: Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, Bd. 2 (Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur 13), Berlin 1961, S. 684-687. [online] |
Archivbeschreibung | Hermann Menhardt (1929) 8 Blätter |
Literatur |
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Anschrift | Österreichische Nationalbibliothek
Handschriftenabteilung Josefsplatz 1 A - 1015 Wien |
Bearbeiter | Kathrin Wenzel, U. Seelbach |
Transkription
<128v>
ain philosophu+:s spricht
da gott er ongelegt hat der ist alweg zu eren/
Er spricht aber selig ist der man der auß erwelt dz gut
vn(d) fleu+:cht dz bo+eß.
(1) My+:ses spricht
waß schand ist dz ist su+:nd
vn(d) wer dz gu+:t waiß vn(d) dz bo+eß thu+ot
d(er) su+:ndet mit verdachtem mu+:tt.
Poeciu+:s spricht
ain mensch in der welt ist gleich
als ain bild in aine(m) spiegel.
(2) Senica spricht
hett su+:nd nit namen
da(n)noch wolt ich mich su+:nden schomen.
Ny+:mant mag stett beleiben in aine(m) mu+:t ain gantzen tag.
(3)
Sag ny+:mant deinen tau+ogen
dz es dir nit geworffen werd vnder die au+ogen.
(4)
Hab lieb in sty+:l
dz ist alzeitt mey+:n will.
(5)
Ich by+:nn gangen berg vn(d) tal
vn(d) find kain trew+: u+:ber all.
(6)
Es konn vn(d) mag nit anderst sein
wer hie su+:ndet der leidet dortt pein.
(7)
gerechtikait ist ain hortt
vn(d) pringt vns dortt zu+om ewigen wordt.
(8)
Wer stelt nach gerechtikait
der hat dem onrecht wider sagt.
<129r>
(9)
Ho+erett yeder man die warhait gern
so wu+:rd man vil su+:nd enbern.
(10)
Manger waiß des rechten vil
der es doch nit wissen will.
<Rätsel>
Welich(er) mensch ist gestorben vn(d) nit geboren
dz ist adam vn(d) Eu+:a.
Weliche mensche(n) sein geboren vn(d) nit gestorben
dz ist Enoch vn(d) Ely+:as.
Welich(er) mensch hat geredt E dz er geboren word
Johannes der tau+:ffer.
Weliche menschen haben krieget in jrem hau+:s E sy geboren warden
jacob vn(d) Esau+:.
Welicher ma+:nsch hatt nach seinem tod geredt
laseru+:s.
Wer lebt in seine(m) hau+:s E dz es gebore(n) wirtt
ain kind in mu+:tter leib.
Wer ist in dem himel vn(d) sein haubt auff erttrich
dz ist ain y+:eder cristen mensch.
Welich(er) mensch ist nit gewessen in dem himel noch auff erden noch in dem mer
dz ist abacu+:ck da er von dem engel gotes in den lu+:fft bey schopff gefu+:rt ward zu dem hol daniel.
[…]
<Der punctus elevatus der Handschrift: ✓ wird hier als Punkt wiedergegeben.>