Mü4

Aus Autoritäten
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Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten

Mü4

München Bayerische Staatsbibliothek, Einbl. Kal. 1478g
Umfang insges. 279 Bl., hier Bl. 240r-v
Datierung 1478
Schreiber geschrieben von einer Hand (unbekannt)
Schreibsprache ostfränkisch (Bamberg?) (so im Marburger Rep.); nordbairisch (U. Seelbach)
Inhalt Kalenderblatt von 1478, das bis zum Jahr 1830 als Einbandmaterial für den Cgm 713 diente; enthält Mondtabellen und Aderlassregeln. Auf der Rückseite außer den Autoritäten (von anderer Hand eingetragene) Priamel.
Anzahl und Form 12 Zweizeiler (Verse abgesetzt; die Sprecherangaben alinea, mit rechtsoffener Klammer)
Repertorien Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung und Handschriftencensus
Katalog
  • Schneider, Karin: Die deutschen Handschriften der Bayrischen Staatsbibliothek München: Cgm 691-867. Wiesbaden 1984 (= Catalogus codicum Manu scriptorum Bibliothecae Monacensis V,5), S. 57 f. (Katalogtext S. 57, S. 58) [online]
Archivbeschreibung --
Literatur
  • Heiser, Ines: Autorität Freidank. Studien zur Rezeption eines Spruchdichters im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit (Hermaea N.F. 110), Tübingen 2006, S. 40, 53 [Edition FRA 1a].
  • Kiepe, Hansjürgen Kiepe: Die Nürnberger Priameldichtung. Untersuchungen zu Hans Rosenplüt und zum Schreib- und Druckwesen im 15. Jahrhundert. München 1984 (= MTU 74), S. 317 f.
Anschrift Bayrische Staatsbibliothek

- Abt. für Handschriften und Alte Drucke - Ludwigsstraße 16 80328 München

Verweis In der Münchner Handschrift Cgm 713 (= Mü8) sind im Vorsatz die Autoritäten von Johann Andreas Schmeller (datiert 20. Okt. 1830) abgeschrieben worden; ein knapper Hinweis auf das handschriftliche Kalenderblatt geht voraus.
Bearbeiter Jens Froböse (21.6.2006)

Transkription

<276vb>


(1) Seneca

Hette sunde nit sunden namen

Dennoch wolte ich mich der sunde schamen


(2) Ar(istote)les

Fur war ich euch verkunde

Was schandt ist das ist auch sundt


(3) Oseas

Der stellet nach der gerechtigkeit

der hat dem vngerechte(n) widerseyt


(4) Amos

Gerechtigkeit ist hie ein hort

Vnd pringt vns ewige freude dort


(5) Ihe(re)mias

Hette yderman die gerechtigkeit ger(e)n

So wurde man sunden vil emper(e)n


(6) Zcacha(r)ias

Manch(er) weyß des rechten vil

der doch das vnrecht nil [sic!] lassen wil


(7) Enoch

Der sundet vnd nit bedenckt sich

der lebet gleich als ein viech


(8) Abacuck

Es kan vnd mag anders nit sein

Wer hie sundet der leidet dort pein


(9) Helias

Fur reichthum(b) vnd alles gut

Ist ein hort der do recht thut


(10) Joachim

Der gut hat der hat auch ere

Nymant fragt nu(n) furbas mere


(11) Daniel

Der manchen hielt da(r)nach er thet

Manch(er) plieb an eren stet.


(12) Moyses

Wer guts weyß vnd arges thut

der sundet mit u(er)dachtem mut.


<von anderer Hand:>

Nimant glaubenn vnnd vil [gestr.: reden] klaffe(n)

Schelten nun(n)en Munch pfaffenn

Vnd sich selb anschawen nit

Ist vberal der weldt sit