Be6
Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten
Be6
Berlin | Staatsbibliothek, Ms. lat. qu. 274 |
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Umfang | I, 228 Bl. |
Datierung | 1436 |
Schreiber | "Explicit anno domini M°CCCC° trecesimo sexto per Johannem Rosum die beati apostoli Jacobi licet feria quarta mensis augusti" (219v); aus Schweidnitz in Schlesien |
Schreibsprache | böhmisch (Handschriftencensus); ostmittelhochdeutsch (!) (Schipke, S. 302); ostmitteldeutsch-schlesisch |
Inhalt | Sigismundus Albicus de Moravia, Ps-Hippocrates, Meister Albrant, Rezepte, Autoritäten-Sprüche |
Anzahl und Form | 18 Vierzeiler, ein Zweizeiler, Bl. 218r-219v |
Repertorien | Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung |
Katalog | Schipke, Renate: Die lateinischen Handschriften in Quarto der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Teil 1: Ms. lat. quart. 146-406. Wiesbaden 2007 (Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Kataloge der Handschriftenabteilung, Erste Reihe 6,1), S. 301-306. [online] |
Archivbeschreibung | |
Literatur |
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Anschrift | Staatsbibliothek zu Berlin, Handschriften und historische Drucke, D-10102 Berlin |
Bearbeiter | Ulrich Seelbach (12.04.2024) |
Transkription
Jn Nomi(n)e ih(es)u <?> d(omi)ni nostri ih(es)u (Christi) amen
(1) Salomon rex
Allir weysheyt eyn fundament
Jst das man got libet vnd kent
vnd an bett eyne(n) got
vnd dorczu haldin seyn gebot
(2) Jeronimus
Wer noch der werlde ere stet
vnd dem is wol yn sunden geet
das ist eyn czeichin gewiss
Seynis ewigen vorteruis
(3) Grego(r)ius papa
Was sal m(ir) reichtum vnd gut
Synt ich y(m)mer sterbin mus
das gut ku+e(m)pt hyn vnd czu ferit
dy ewige frewde ewig weret
(4) Sibilla
Sibilla spricht dy weyze mait
wer em selbir wol behait
vnd du(n)ckit sich den and(er)n zu clug
werlich der thut kindisch genugk
(5) Aristotiles
Mit fleisse sullit ir keren
Ewer mildikeit czu got(is) eren
do von ku+e(m)pt lon czweifeldig al
das euch ewiclich bleybin zal <218v>
(6) Freydank
Jch habe gut das ist nicht mey(n)
Ach got wes mag <mag ü.d.Z.> is geseyn
Js stet nicht me yn meyn gebot
Wen was ich vorczere vnd gebe vm(m)e got
(7) Moralis
Wer prist(er) frawn vnd iu(n)cfrawn eret
vnd seyne kin(n)der toga(n)t leret
vnd sich schemet wen h(er) ubil tut
der hat <hat ü.d.Z.> eynes weyzens man(n)es mut
(8) Job p(ro)pheta
Du salt g(er)ne seyn alleyne
vnd halde dey(n) gedanckin reyne
vnd halde vor awgin dy czen gebot
vnd vor allin dingen libe got
(9) Freydanck
Synt das recht vnd weisheit
der togande crone tret
So hab ich ny bess(er) ding gelesin
Wen wol thun vnd frolich wesin
(10) Jeronimus
Gedenck an den iu(n)gesten tag
So man w(ir)t schreien awe vnd ach
vnd eyn iczlich(er) antwort mus gebin
Wy her hy hot begang(e)n seyn lebin <219r>
(11) Helias p(ro)pheta
Wer deze korcze czeit
vor dy ewige frewde nymt
der hot sich selbir betrogin
vnd czy(m)mert em uff eyn reynbog(i)n
(12) Ambrosius
Wy torstu deyn reyn lebin
So du vng(er)ne wolst sterbin
An allen deyne(n) werkin
So saltu mencz das ende bedenckin
(13) Joha(nn)es ewan(gelis)ta
Wer der werlde ere vnd gut kewst
do myt das h(er) got vorlewst
wen is geet an ey(n) scheiden
So ist her weyt von en beyden
(14) B(er)nhardus
Js ist eyn heilig feyer tag
So man von su+endin gefeyrn mag
Du toga(n)t vor alle toga(n)de geet
wer eym bozin willin wedir stet
(15) Katho
Gedencke was du bist vnd noch salt w(er)din
du seist iu(n)gk adir alt uff erdin
vnd zecze das yn deyne(n) zen
das du tust d(er) sundin vor dir vil hyn <219v>
(16) Seneca
Das sunde nicht sunde were
dennoch zo weren ze mir gar vnmere
durch ir grosse vnstetikeit
das vormanet mich meyne bescheidenheit
(17) Augustin(us)
Wer do nicht ho+erit dy stym(m)e d(er) arme(n)
vnd let sich eres kom(m)ers dirbarme(n)
den wil got auch ho+eren nicht
Wen h(er) ku+e(m)pt vor das gericht
(18) Thomas de aqu(in)o
Wir seynt hy fremde geste
vnd bawn vns hoe festen
Mich wond(er)t das wir nicht mawern
do wir ewiclich sullin tawern
(19) Idem
Wir seynt arm adir reich uff erdin
So mu+esse wir dach czu asche w(er)din
Explicit anno d(omi)ni M° cccc° tre(cente)simo sexto per joh(ann)em rosum die b(ea)ti ap(osto)li jacobi lic(et) f(eria) q(ua)rta mensis augusti