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Aus Autoritäten
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Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten

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Bad Windsheim                                     Stadtbibliothek, Ms. 75                         
Umfang 232 Bll; hier Bl. 231r-232r
Datierung 1407 (Bl. 11va; s. Gärtner S. 807)
Schreiber unbekannte Hand
Schreibsprache ostfränkisch
Inhalt Geistliche Sammelhandschrift in lateinischer Sprache; darin u.a. eine Predigtsammlung
Anzahl und Form 20 Vierzeiler; 1 Achtzeiler
Repertorien Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung und

Handschriftencensus

Katalog -
Archivbeschreibung -
Literatur
  • Gärtner, Kurt: Aus Konrad Bollstatters Spruchsammlung. Die Vierzeilerreihe Wer getaufft ist und in rechtem glauben statt. In: Festschrift Walter Haug und Burghart Wachinger. Hrsg. von Johannes Janota u.a. Bd. II. Tübingen 1992, S. 803-825, hier S. 807, 812.
  • Heiser, Ines: Autorität Freidank. Studien zur Rezeption eines Spruchdichters im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Tübingen 2006 (= Hermaea N.F. 110), S. 32, 61.
  • Holtorf, Arne / Kurt Gärtner: 'Autoritäten' (gereimt), in: 2VL 1 (1978), Sp. 557-560, hier Sp. 558.
  • Stahleder, Erich: Die Handschriften der Augustiner-Eremiten und Weltgeistlichen in der ehemaligen Reichsstadt Windsheim. Würzburg 1963 (= Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 15), S. 126-128.
Anschrift Stadt Bad Windsheim

Stadtarchiv/Stadtbibliothek Marktplatz 1 91438 Bad Windsheim

Bearbeiter Kathrin Wenzel, 26.1.12


Transkription <231> (1) Got der spricht Wer getauft ist vnd jn einem Cristen glauben stat Vnd got auch seinen nechsten getreulich lieb hat Vnd hie durch got gedu+:ltiglichen leydet vngemach vnd peyn der wu+:rt behalten vnd ewiglichen pey jm sein (2) Ma(n)gnus albertus Wann der mensch recht bedecht wer er were ader von wanne er her komen were <von: w gebessert zu v>

Vnd was ausz jm solt werden So wurde er billichen ny(m)m(er) fro vff erden (3) augustinus Es ist vff erden keyn erschrockn(er) ding Dann das sich der mensch selber wigt so gering <Dann: Nasalstrich über nn>

Das er nicht von seinem vnrechten leben lat Vnd so gar jn einem sich(er) vnsicher(n)n leben stat (4) Bernhardus Mensch du must sterben do fur hilfft dich nicht Vnd weyst doch nicht vff welch Zeit das geschicht Vnd weyst auch nicht wie es dein(er) sell wurt gan Dor vmb soltu billichen jntrawren stan (5) Gregorius Such am Ersten das reych gotes teglich vor vnd ee du sust nicht vnder windest dich Ho+:re auch do bey ein messe ab du macht Wiltu dan betten so thue das mit andacht (6) Crisostimus Mensch las dir auff erden nichtz so lieb sein Das du v(er)gessest got des heren dein Betracht getreulich(e)n sein(er) marter vnd seines leyden So wil er ewiglich dich ny(m)mer vermeyden <231v> (7) aristotiles Mensch du solt got dancken fru+:e vnd spet Das er dich erschaffen vnd nach jm gebildet hat Danck jm auch do bey jn rechter begir aller guttheyt die er hat v(er)lihen dir (8) Beda Wan(n) du auff stest ader nyder gest vnd wen du essen wilt ader gesszen hast So sag lob vnd danck got dem her(n)n Vermacht du es dan So gib dein almuszen g(er)n (9) Bona ventu(r)a Mensch wiltu wanen Ewiglichen bey got Do furcht jn vnd halt sein gebot Wiltu dann bosze anfechtu(n)ge v+:berwinden <dann: Nasalstrich über nn> So meyd todt sunde vnd laß dich selten mu+:szig vinden(n) (10) Seneca Wer noch der werlt wolust vnd eren stat Vnd wem es jn sunden wol gat Der ist on allen zweyffel wol gewisz Das er kompt zu ewiger v(er)dampnisz (11) paulus Wiltu got dyenen so mustu die welt lon wann nyman zweyen her(re)n wol gedienen kan(n) <wann: Nasalstrich über nn>

Dienstu der werlt So vndienstu got Dienstu dann got So komstu nit jn ewig not (12) Jeronimus Mensch Su+:nde nicht vff gotes barmerczikeit Las dir deines nechsten tru+:bsal weszen leit Betracht das zergenglich leben jn diszem elende vnd spar dein gut werck nicht bis an dein ende (13) ambrosius Es war der <ü.d.Z.:> Sv+:nder so grosz nye Hat er rew vnd leyt vmb sein su+:nd hye Got wil jm barmhercziglichen v(er)geben Thut er es ny(m)m(er) das merck eben (14) Boecius Boecius hat geschriben vnd gesprochen vnd sacht es bleib kein v+:bel vngerochen So bleib auch kein gutheit vnbelont wal dem der gotes in alle(n) sachen schont <232r> (15) Ysiderus Wor an dir nicht grosz ist gelegen Das er wig dich vnd las es vnterwegen vnd wart zu dem das notig(er) ist vnd des du nit von not ader eren gebeten bist (16) Freydancus Wiltu sein mit rue vnd gemach So redde wenig vnd antw(er)t nit vff alle sach Sweig v+:ber sich vnd gib dem obern enphor vnd wo bo+:se geschelschafft ist do hut ich vor (17) Plato Er ist wert der gut ad(er) gewalt hat Wann jm aber der gewalt vnd das gut entgat <Wann: mit überzähligem Schaft, dazu Nasalstrich über nn>

So ist er vnw(er)t vnd sicht ma(n) jn kavm an Das bedenck eben bistu and(er)s ein weyß man (18) Dauidt was dir schand ist ader schad das flewe vnrechtes guts dich nicht vnterzeuch vnd nere dich dein(er) hende arbeyt versweig was dir jn ein(er) geheym wurt geseyt (19) Salomon Was du thust das vohe weislich an Betracht das ende merck was darnach w(er)de gan bestee jn sorgen vnd halt dich slecht So wu+:rstu du <sic> seylig die lere hab dir von eine(m) armen(n) knecht (20) Thomas deaquino doctor Wiltu ein rechter richter sein So nym(m) beyder rede eben(n) ein(n) bistu dann der sach nit weisz zu erfaren das <dann: ü. nn Nasalstrich> So bedenck dich wol vnd hab der weiszen radt vnd vrteil dan nacht dein(er) vernufft vff dein gewiss(e)nheit Nyeman zu lieb noch zu leyt Ein parthey als die and(er)n lieb hab Sich nicht an freuntschafft gunst noch hab (21) Plato Halt yderman do fu+:r er ist Rede nyema(n)t vbel zu kein(er) frist vnd nym dich nicht fremder vnmusz an besorgstu dann <Nasalstrich über nn> das dein So bistu ein weisz man

Deo gracias <Hif gestrichen> Hilff mutter aller gnaden vnd barmherczikeit Vnd behut vns alle vor allem hercz(e)nleyt (et cetera)