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Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten
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Innsbruck | Universitätsbibliothek, Cod. 961, Tl. 2 |
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Umfang | 3 Teile (36 Bll. + 21(20) Bll. + 28 Bll.); hier Teil 2, Bl.15r-16v |
Datierung | 1. Hälfte 15. Jh. (s. Schweitzer, S. 187) |
Schreiber | unbekannt |
Schreibsprache | mittelbairisch |
Inhalt | Sammelhandschrift aus drei eigenständigen Teilen; darin u.a. Auszüge von Hans Vintlers 'Blumen der Tugend', deutsche und lateinische Sprüche |
Anzahl und Form | 1 Zweizeiler, 21 Vierzeiler, 1 Achtzeiler |
Repertorien | Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung und |
Katalog | manuscripta.at |
Archivbeschreibung | Helbik (1913) 3 Bll. (online) |
Abbildung | Farb-Abbildung |
Literatur |
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Anschrift | Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Handschriftenabteilung Innrain 50 A - 6020 Innsbruck |
Bearbeiter | Kathrin Wenzel (1.11.2012) |
Transkription
(1) Johannes
Wer die welt also chewst
Damit er got verlewst
Wann es get dann an ain schaid(e)n
So ist er ledig von In paid(e)n
(2) Bernhardus
Seyt der tod niemandes schont
Wer sol dann die welt lieb hab(e)n
Die welt selt(e)n yemand lont
Ob du es recht wild besyn(n)en
(3) Salomon
Aller welt weishait leyt an <geb. aus am> aine(m) Sy(n)ne
Das wir vns cheren an ewchait
Wann all vns(er) kunst zerget
Vnd mu+:ssen auch all van hynnen <Nasalstrich über nn>
(4) Ambrosius
O du edlew Creatur
Wil du mit got verainigt sein
So Sich an den adl der sele dein
Vnd to+:t dein po+:se natur
(5) Petrus
Wil du behalt(e)n das eweg Lebe(n)
So fleuch vbl vnd halt dich in tuge(n)t eb(e)n
Vnd gewon tugentleich(er) sach(e)n
Du chanst dein natur nit and(er)s mach(e)n
(6) Katho
Bedenkch waraus du word(e)n bist
Vnd <vnd doppelt> auch solt werd(e)n
Iunkch oder alt auf erd(e)n
Wildu es recht besynnen <Nasalstrich über nn>
Du te+:st der Sunt vil myn(n)er <15v>
(7) Seneca
Das Sund nicht Su+:nd wa+:r [~ Freidank 40,5-7]
Noch dannocht wa+:r(e)n sy mir vnmer
Vmb Ir grosse vnfletichait
Das weyset mich mein beschaidenhait
(8) Bernhardus
Es ist ain heilig veyertag [~ Freidank 36,24/23]
Als man von Sund(e)n geueyr(e)n mag
Die tugent uber alle tugent get
Der eine(m) bos(e)n will(e)n widerstet
(9) Salomon
Salmo(n) Spricht der weyse herr
Nie chain ding hasset got mer
Denn hoffart das verstet
Wann sy ub(er) alle sunde get
(10) Helias
Wer dise churcze zeit [~ Freidank 1,7-10]
nymbt fu+:r die ewig freude gemait
Der hat sich selb betrog(e)n
Vnd zym(m)ert auf aine(n) Regenpog(e)n
(11) Thomas
Wir sein hie fremd gest
Vnd zy(m)mer(e)n gross vest
Mich hat wund(er) das wir nicht <danach ein Wort gestr.> <ü.d.Z..> maurn
Do wir ewichleich mu+:ss(e)n dawrn
(12) Paulus
Wer dem geist <geist ü.d.Z., Fleisch gestr.> in d(er) warhait lebt
Der mag nicht verderb(e)n
Wann wer mach dem fleisch lebt
Der mu+:s ewichleich sterb(e)n <16r>
(13) Ditz spricht got der herr
der diemu+:tig vnd gedultig wär
vnd selber wol kennet sich
der mensch wa+:r wol selich
(14) Iob
Pis gern(e) allain
Vnd halt dein gedankch rain
Vnd halt vor aug(e)n die zeh(e)n gebot
Vnd vor all(e)n ding(e)n hab lieb got
(15) Ieronimus
Als du nu solt sterb(e)n so soltu nu well(e)n
Das du recht hietest getan
Die weil du warst gesunt weib od(er) man
Des wirst du nur noch in d(er) zeit bestan
(16) Freydankch
Wer recht sucht vnd beschaid(e)nhait
derselbig ist wol d(er) der tug(e)nt ain kron trait
So han ich nicht pessers gesehn
Denn wol tu+:n vnd fr+:oleich <?> wes(e)n
(17) Bernhardus
Der nicht erhort die Sty(m)me der Armen
Vnd lat sich ir prest(e)n nicht erparm(en)
Den wil auch got erhor(e)n nicht
Wenn er chumbt in sein gross v(er)drussz
(18) Josaphat
Josaphat der gute sprach
Seytmaln waynen klagen vnd vngemach
Rew Yamer hicz kelt vnd grozze vndt grozze <sic!> vnaussprechleiche pein vnd arbait
vns sein ze púzze aufgelait
So ist vil pezz(er) die sunde vor ze meyd(e)n
Vmb das man nicht bedurffe leyden
d(er) su+:nden aufgesazte begang(en) pein
Vnd das <?> erczu+:rn(en) dez her(re)n v(er)trag(e)n sein <16v>
(19) Daniel
Seyt all die welt sol lon emphah(e)n
Die vor got ser wolgetan
Was leit dir den(n) daran wie du lebst auf erd(e)n
gedenkch das du mûst ewichl(ich) selig werd(e)n
(20) Ieremias
Gedenkch an den Iungst(e)n tag
Als manig(er) schrey(e)t awe vnd ach
Da ein igleich red mus geb(e)n
Was er hie begang(e)n hat in seine(m) leb(e)n
(21) Augustinus
Die wol te+:t hab(e)n begang(e)n
Die gen in die ewichait
Die bo+:sen mu+:ss(e)n gen geuang(e)n
In das few+:r das ny(m)m(er) verget
(22) Augustinus
Es ist torleich ze leben zwar
In aine(m) leb(e)n darInn ma(n) nicht gesterb(e)n <ü.d.Z.:> getar
(23) Freydankch
Vil geyeid vnd nicht geuang(e)n
Vil geho+:rt vnd nicht v(er)stand(e)n
Vil gesait vnd nicht gemerkcht
Das sind alles verlar(e)n werich