Prüfungsverwaltung für Studierende im Studienmodell 2011
Mit der Einführung einer neuen Studienstruktur und neuer Bachelorstudiengänge zum Wintersemester 2011/12 geht zugleich die Einstellung der Bachelorstudiengänge im bisherigen Studienstrukturmodell einher. Die Universität befindet sich daher für mehrere Semester in einem Doppelbetrieb von "alten" und "neuen" Studiengängen.
In den beiden Studienmodellen unterscheiden sich unter Anderem auch die Prinzipien der Leistungspunktvergabe, was Auswirkungen sowohl auf die Leistungsverbuchung als auch auf die Darstellung der Leistungen in der Prüfungsverwaltung hat.
Auf dieser Seite werden die grundlegenden Prinzipien der Leistungsverbuchung und -darstellung im Studienmodell 2011 erläutert (mit Verweisen auf die Rahmenprüfungsordnung für die Studiengänge des Studienmodells 2011).
Prüfungsverwaltung, eKVV und Studieninformation
Die Bachelor- und Master-Studiengänge des Studienmodells 2011 und einige Masterstudiengänge des Studienmodells 2002 sind modelliert. Unter Studiengangsmodellierung wird die Abbildung von Studien- und Prüfungsordnungen in einem technischen System verstanden, die so weitgehend ist, dass das System danach in der Lage ist, inhaltliche Entscheidungen zu treffen.
Im BIS ist die Grundlage der Modellierung eine Datenbank, in der die Struktur der modellierten Studiengänge mit ihren Varianten (Kernfach, Nebenfach, etc.), Profilen, Modulen und den Bestandteilen von Modulen (den sog. "Modulelementen") abgebildet ist. Der große Vorteil der Studiengangsmodellierung ist, dass darüber alle Teile des Systems die Studienordnungen "kennen" und diese Informationen in den unterschiedlichen Anwendungen und Kontexten nutzen können:
- In der Studieninformation finden Sie bei jedem Studiengang die sogenannte "Modulliste": In der Modulliste werden die in den "Fächerspezifischen Bestimmungen (FSB)" beschriebenen Regelungen für einen Studiengang insofern konkretisiert, als hier alle Veranstaltungen, Studienleistungen und Prüfungen eines Moduls inclusive der damit verbundenen Leistungspunkte als abstrakte "Elemente" dargestellt werden. Die Modulliste ist genau in der Modellierung abgebildet, so dass hier alle Bestandteile eines Studienganges sichtbar gemacht werden. (Zum Verhältnis von Prüfungsordnungen, FSBs und Modullisten lesen Sie auch die entsprechenden Erläuterungen zu den Rahmenprüfungsordnungen)
- Im eKVV wird diese abstrakte Konzeptionierung des Studienganges in jedem Semester aufs Neue mit konkreten Lehrveranstaltungen gefüllt: Unter der Überschrift eines Studienganges und ggf. einer Studiengangsvariante (wie z.B. das Kern- oder Nebenfach eines Studienganges) finden Sie eine Auflistung aller im Semester angebotenen Module und darunter als weitere Untergliederung die "Modellveranstaltungen" des Moduls. Unterhalb der Modellveranstaltungen werden dann die konkret im Semester angebotenen Lehrveranstaltungen angezeigt. Bei den Fachzuordnungen jeder Veranstaltung sind auch die Möglichkeiten der Leistungserbringung sowie die zu erwerbenden Leistungspunkte ausgewiesen. Über einen Klick in die Modulüberschrift gelangen Sie auf die entsprechende Modulseite in der Studieniformation.
- In der Prüfungsverwaltung findet sich diese innere Struktur der Studiengänge ebenfalls wieder: Sie bildet im Transcript das Raster, das im Verlauf eines Studiums mit Angaben zu erbrachten Prüfungs- und Studienleistungen gefüllt wird.
Da die Informationen in den einzelnen Anwendungen aus der gemeinsamen Quelle der Modellierung gespeist werden, können sie nicht auseinanderfallen.
Prinzipien der Leistungsverbuchung im Studienmodell 2011
Studiengänge sind in Module unterteilt, mit deren Abschluss die Studierenden nachweisen, dass sie die als Modulziel beschriebenen Kompetenzen erworben haben. Zu erbringende Leistungen innerhalb eines Moduls können “Modul- oder Modulteilprüfungen” sein, die bestanden werden müssen und ggf. benotet werden, oder die weniger umfangreichen “Studienleistungen”, die ledigliche rbracht aber nicht bestanden werden müssen und die daher unbenotet bleiben.
Auf dem Weg zum Modulabschluss werden zunächst alle einzelnen Teilleistungen des Moduls in der Prüfungsverwaltung sichtbar für die Studierenden dokumentiert, auf Grundlage der von den Lehrenden gemeldeten Leistungen. Informationen zum Aufbau eines Moduls finden sich in den Seiten der Studieninformation (unterhalb der Studiengangsvarianten) in den Modullisten und dort auch auf den Detailseiten eines Moduls.
Leistungsbuchung in einem Studiengang
Für jede oder jeden Studierende/n können nur diejenigen Studien- oder Prüfungsleistungen verbucht werden, die im eKVV für diese Veranstaltung geöffnet wurden: Dies bedeutet, dass die Lehrveranstaltung für bestimmte Studiengänge, Module und Modulelemente wie Prüfungs- oder Studienleistungen ausgewiesen sein muss. (Bei Fehlern oder notwendigen Korrekturen an den Fachzuordnungen im eKVV, sollten die "eKVV-Beauftragten" der Fakultät angesprochen werden, deren Kontaktdaten bei jeder Lehrveranstaltung über einen Link angezeigt werden).
Studierende sollten sich daher bei der Planung Ihres Studiums in der Studieninformation zunächst darüber informieren, welche Modulelemente (also Veranstaltungen und notwendigen Leistungen) in ihren Modulen vorgesehen sind. Im eKVV sollten Sie sich dann darüber informieren, welche dieser Veranstaltungen im konkreten Semester angeboten werden und welche Formen der Leistungserbringung dort vorgesehen sind.
Leistungsbuchung im individuellen Ergänzungsbereich
Im Studienmodell 2011 ist in den fachwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen ein großer "Individueller Ergänzungsbereich" vorgesehen, in dem Studierende Veranstaltungen auch außerhalb ihrer eingeschriebenen Studiengänge besuchen können und dort Kompetenzen erwerben und Leistungen erbringen.
Eine Erläuterung des Individuellen Ergänzungsbereiches, auch zum verpflichtenden Studium von Modulen, findet sich in der Rahmenprüfungsordnung.
Individueller Ergänzungsbereich innerhalb und außerhalb von Modulen
Auch wenn Veranstaltungen für den Individuellen Ergänzungsbereich besucht werden, ist für die Leistungsverbuchung der Modulkontext entscheidend - es können also nur diejenigen Leistungen verbucht werden, die laut Modulbeschreibung vorgesehen sind und es müssen diejenigen Kompetenzen nachgewiesen werden, die laut Modulhandbuch für die Vergabe von Leistungspunkten maßgeblich sind. Näheres regelt die Rahmenprüfungsordnung.
Veranstaltungen sind nicht explizit für den Individuellen Ergänzungsbereich zu öffnen, es gibt aber einzelne Fächer oder Fakultäten, die Empfehlungen und Bindungen für die sinnvolle Ausgestaltung des Individuellen Ergänzungsbereiches aussprechen. Einige spezifische Angebote finden sich in der Studieninformation und im eKVV.
Leistungspunktvergabe im individuellen Ergänzungsbereich
Für die 20 LP, die im Individuellen Ergänzungsbereich in Form von Modulen erbracht werden müssen, gelten die gleichen Grundsätze der Leistungspunktvergabe wie für reguläre Module des Studiums. Die Verteilung der LP auf die einzelnen Elemente des Moduls lassen sich aus den Modulbeschreibungen entnehmen. Wieviele LP einer Veranstaltung zugewiesen sind, geht aus den Fachzuordnungen im eKVV hervor. Für den Bereich der 10 "freien Leistungspunkte" ist keine Dokumentation von Leistungen notwendig, hier wird im Transcript ein Textbaustein ergänzt, der erklärt, dass im Umfang von 10 LP Lehrveranstaltungen aus dem Lehrangebot der Universität besucht wurden. Wer im Sinne einer Profilierung hier Leistungen einbringen möchte, kann das allerdings im Rahmen der Verbuchungsmöglichkeiten (s. auch den folgenden Absatz) tun.
Nachweis von Veranstaltungen und Modulen nur innerhalb des Studienmodells 2011
Für die Individuelle Ergänzung sind Veranstaltungen aus dem gesamten Studienangebot der Universität wählbar, sofern diese sich für einen Bachelorstudiengang eignen oder speziell für den Individuellen Ergänzungsbereich modularisierte oder strukturierte Angebote darstellen (Näheres regelt wieder die Rahmenprüfungsordnung)
Für einen Nachweis dieser Module und Veranstaltungen ist es aber entscheidend, dass die Studierenden sich nicht außerhalb ihres Studienmodells bewegen. Konkret bedeutet das, dass Studierenden im Individuellen Ergänzungsbereich nur dann Leistungen verbucht werden können, wenn diese eine Öffnung für einen (beliebigen) Studiengang des Studienmodells 2011 aufweisen. Dies ist begründet in der Tatsache, dass im Studienmodell 2011 keine Leistungsbuchung ohne Modulkontext möglich ist.
Natürlich ist der Besuch eines Moduls oder einer Veranstaltung aus dem alten Studienmodell in der Individuellen Ergänzung prinzipiell möglich, dieser wird aber nicht explizit im Transcript ausgewiesen sondern geht im Rahmen der 10 freien LP auch ohne Nachweis des Veranstaltungsbesuchs in das Studium ein.
Das Transcript
Das Transcript ist die offizielle Dokumentation der für Studierende verbuchten Studien- und Prüfungsleistungen in der zentralen Prüfungsdatenbank, denn die Studien- und Prüfungsleistungen werden dort nach Semestern oder Modulen geordnet angezeigt.
Das Transcript wird im Verlauf des Studiums mit den durch die Lehrenden gemeldeten Studien- und Prüfungsleistungen gefüllt. Zum Abschluss des Studiums bildet das endgültige Transcript einen Teil der Studienabschlussdokumente.
Wie kommen die Leistungen ins Transcript?
Lehrende melden über das eKVV die Studien- und Prüfungsleistungen, die Studierende in ihren Veranstaltungen erbracht haben, an das zuständige Prüfungsamt. Dort wird die Leistung verbucht und wird damit für die Studierenden im Transcript sichtbar.
Das Transcript nach Semestern
Das Transcript nach Semestern listet nach Semestern sortiert die jeweils erbrachten Leistungen mit den dazugehörigen Leistungspunkten auf. Diese Sicht kann von Studierenden genutzt werden, um schnell zu überblicken, ob alle in einem Semester erbrachten Leistungen verbucht worden sind.
Das Transcript nach Modulen
Das Transcript nach Modulen zeigt die erbrachten Leistungen unter der Überschrift der jeweiligen Module an. Ob alle Leistungen des Moduls erbracht worden sind und das Modul damit abgeschlossen werden kann, erschließt sich durch einen Blick in die dazugehörige Modulbeschreibung in der Studieninformation, die über einen Link im Transcript erreicht werden kann.
Im Laufe eines Studiums füllt sich das Transcript nach Modulen automatisch, denn die gemeldeten Leistungen werden bei der Verbuchung im Prüfungsamt direkt einem Modul zugewiesen.
Darstellung im Modultranscript
Das Modultranscript wird nach Art einer Baumstruktur aufgebaut: Unter der für den oder die Studierenden geltenden FSB-Version werden die dazugehörigen Modulüberschriften angezeigt, darunter erscheinen die zugeordneten Leistungen mit Leistungspunkten, die sich aus dem Modulkontext ergeben. In Mehrfachstudiengängen wird dieses Muster für jedes Fach wiederholt. Dazu kommt der Bereich der Individuellen Ergänzung, der im Laufe des Studiums zunächst die Leistungen aufnimmt, die keinem der eingeschreibenen Fächer zugeordnet sind.
Die Darstellung des Modultranscripts kann dabei wie ein Raster aus abstrakten Modulelementen verstanden werden, die aus der Modellierung bezogen werden. Wenn eine Leistung für einen Studierenden verbucht wird, nimmt sie in diesem Raster ihren Platz ein und erhält dabei aus der Modellierung die Leistungspunktzahl, die für das Element vorgesehen ist.
Wenn eine Leistung in einer konkreten Veranstaltung erbracht wurde, wird diese konkrete Veranstaltung auch mit ihrem Titel, Semester und dem oder der Lehrenden im Transcript angezeigt. Es gibt aber auch Veranstaltungen, in denen keine Leistungsüberprüfung für den Modulabschluss vorgesehen sind, die aber trotzdem dem Kompetenzerwerb im Modul dienen und ggf. mit Leistungspunkten verbunden sind. Diese Veranstaltungen werden erst bei Abschluss des Moduls (also in der Regel in Abschlussnähe) im Transcript ergänzt - dann aber nicht unter Angabe konkreter Lehrveranstaltungsdaten sondern nur in Form eines Textbausteins aus der Modulbeschreibung.
Bearbeiten der Modulzuordnung
Wenn eine Veranstaltung für mehrere Module geöffnet ist, die im Studiengang eines Studierenden (und damit auch in seinem Modultranscript) vorkommen, wird eine dort erbrachte Leistung zunächst einem der in Frage kommenden Module zugeordnet. Der oder die Studierende hat aber bis zu seinem Abschluss die Möglichkeit, solche Leistungen selbst - im Rahmen der Fachzuordnungen - innerhalb seines Transcripts in unterschiedliche Module zu verschieben.
Mit dem Zeugnisantrag gibt der oder die Studierende dann an, dass die Leistungen so zugeordnet bleiben sollen wie sie in seinem Transcript stehen, woraufhin das Prüfungsamt die Module "abschließt". Von diesem Zeitpunkt an ist eine Verschiebung der Leistungen für die Studierenden nicht mehr möglich.
Was wird nicht im Transcript angezeigt?
Grundsätzlich gilt, dass alle erbrachten Leistungen im Transcript ausgewiesen werden (sofern sie innerhalb des Studienmodells 2011 erbracht wurden. Vgl. dazu den Absatz "Nachweis von Veranstaltungen nur innerhalb des Studienmodells 2011") Damit erscheinen auch alle Veranstaltungen im Transcript, in denen Leistungen erbracht wurden. Veranstaltungen, die zwar besucht wurden, in denen aber keine Leistungen erbracht worden sind, erscheinen nicht im Transcript.
Vom Transcript zum Abschlussdokument
Während des normalen Studienverlaufes dient das Transcript der Rückmeldung über die erbrachten Leistungen und gemeinsam mit dem Modulhandbuch zur Kontrolle des Studienfortschritts (welche Module sind bereits "erfüllt", welche müssen noch studiert werden).
Die abschließende Leistungspunktvergabe erfolgt durch das Prüfungsamt. Wenn Studierende ihre dokumentierten Leistungen den Modulen zugeordnet und erklärt haben, dass sie ein Modul abschließen wollen (in der Regel zum Abschluss des Studiums mit dem Zeugnisantrag) überprüft das Prüfungsamt, ob alle erforderlichen Modul(teil)prüfung(en) und Studienleistungen dokumentiert wurden und das Modul wird "eingefroren”. Erst mit dem Abschließen des Moduls werden dort Textbausteine und Leistungspunkte ergänzt, wo dies nicht durch die Erbringung von Leistungen geschehen ist. Und erst dann, wenn das Modul abgeschlossen ist, werden die Leistungspunkte des Moduls endgültig verbucht (s. dazu auch die entsprechenden Erläuterungen in der Rahmenprüfungsordnung).