Gkl:kommentar:parat
Parat
(Gargantua, Prologue de l'auteur)
Zusammenfassung
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- Ein vnd VorRitt ] Einritt, m. 'equestris pompa'[1]; das (repräsentative) Einreiten in einen Ort. - Vorritt, m. 'Vorreiten', als Vorrecht oder zur Ehrung des Nachfolgenden (einem Vornehmeren).[2]
- Parat vnnd Bereytschlag ] zu lat. paratum, n. 'Zubereitung', 'Ausrüstung', 'Präambel' (DFWB2, 340 f.). Vgl. Simon Roth: Ein Teutscher Dictionarius. Augsburg 1571, Bl. M j v : "Ein zubereytung/ ein rüstung mit zierden/ als wenn die Fechter ein preambl machen/ darein sie alle Sprüng und kunsstuck bringen/ das heist man ein Parat." (auch Im DFWB zitiert). - Bereitschlag, m. (übersetzt 'Parat'); s. [gkl:kommentar:vorr#16 Vorrede, S. 16]: "Bereitschlag deß Authors". Neologismus Fischarts unter Verwendung der Bedeutung von Fürschlag, m. 'Vorhaben' (das, was man zu unternehmen beabsichtigt).
- Gurgellantual ] (A: Gargantuwa; B: Gargantuwa und Pantagruel) - vermutl. Druckfehler für "Gurgellantua" (13 weitere Belege dieser Namensvariante im Text).
- Pantadurstlingern ] diese Namensvariante für Pantagruel begegnet nur hier; vgl. Titelblatt: "mit Pantadurstigen Mythologien".
Absatz 1
- Zu den Leser-Anreden (-Beschimpfungen) vgl. Tobias Bulang: Zur intertextuellen Dialektik von Anti-Klassizismus und Klassizismus in Johann Fischarts 'Geschichtklitterung'. In: Klassiker der Frühen Neuzeit. Hrsg. von Regina Toepfer. Unter Mitwirkung von Nadine Lordick. Hildesheim 2022, S. 349-380, hier S. 353 ff.
- Schlampampische gute Schlucker ] schlampampisch, adj., 'schwelgerisch, schlemmerhaft' (DWB Bedeutungsangabe s.v. schlampampig).
- Stall vnd Tafelbrüder ] Stallbruder, m. 'Genosse, Kamerad, Kumpan' ("von soldaten gesagt, die eine gemeinschaftliche schlafstelle hatten", [www.woerterbuchnetz.de/DWB/stallbruder DWB: Stallbruder, mit dieser Stelle]. - Tafelbruder, m. (nicht im DWB). Übersetzung für lat. commensalis, 'Tischgenosse'. (Belege außer bei Fischart auch bei Johannes Mathesius: Postilla 1571, 243v; Urkundenbuch Reval 1312-1360)
- Kautzen vnd Schnautzhän ] Schnauzhahn, m. 'Truthahn'; "übertragen auf einen ... prahlerischen, sich kriegerisch gebahrenden menschn" ([www.woerterbuchnetz.de/DWB/schnauzhahn DWB: Schnauzhahn], mit dieser Stelle).
- Landkündige ] landkundig, adj., 'im ganzen Land bekannt' (DWB).
- Landschlindige ] landschlindig, adj., 'landverschlingend' (DWB, nur diese Stelle).
- Wein Verderber vnnd Banckbuben ] verderben, v. 'zugrunde richten, töten' im Sinne von vertilgen; 'Weinverderber' nicht im DWB. - Bankbube, m. "potator, combibo, der auf der weinbank sitzt und schlemmt", [www.woerterbuchnetz.de/DWB/bankbube DWB: Bankbube], nur diese Stelle.
- Schnargarkische Angsterträher ] schnargarkisch, adj. mit unklarer Bedeutung, [www.woerterbuchnetz.de/DWB/schnargarkisch DWB], s.v. "die grundbedeutung musz wol 'trinken' oder 'schlemmen' sein"); vgl. noch "Schnarckgarkuß", [Gkl:kommentar:kap8#125 Kap. 8, S. 125], 'Kuss eines Trinkers' und "sich erschnargarcken", 'sich im Trinken gütlich tun', [Gkl:kommentar:kap42#469 Kap. 42, S. 469]. - Angsterdreher, m., einer, der den Angster (ein Trinkgefäß) dreht; Angster, m. nach lat. angustrum, Trinkgefäß mit engem Hals oder Mundloch (DWB).
- Kutterufstorcken ] Kutter, Kuttorf, m. enghalsiges Gefaß, Glas mit hohem engen Hals (DWB s.v. Kutter und Kutterolf). - Anspielung auf die "Fabel vom Fuchs und Storch": nur der Storch kann mit seinem Schnabel aus dem Glas mit dem engen Hals trinken (DWB: Kutterolf 2a; Schilling 2011. S. 69). Hier übertragen auf Zecher, die ähnlich geschickt aus solchen Gefäßen trinken können. Vgl. [Gkl:kommentar:kap5#124 Kap. 5, S. 124]: "behenckens wie S. Vrban mit Kutteruffen".
- Birpausen ] Bierbause, m. "bierzecher, von bausen zechen" (DWB); vgl. [Gkl:kommentar:kap7#152 Kap. 7, S. 152]: "Birpausitet".
- Zeckvollzepfige ] zeckvollzäpfig, adj. (nicht im DWB). Zeck (Zecke), mit der Bedeutung 'zudringlicher, zänkischer Mensch' (DWB, Zecke 3) gehört an dieser Stelle wohl eher zum Verb zechen; ein Vollzapfen (voller Zapfen) ist ein Trunkenbold (vgl. DWB s.v. Zapfen 6).
- Domini Winholdi von Holwin ] 'die dem Wein holden Herren von Hol-den-Wein (herbei)'. Winhold begegnet als Namensbestandteil bei den Pseudonymen Fischarts (Winhold Wüstbluot).
- Ertzvilfraß lappscheisige Scheißhaußfüller ] Erzvielfraß, m., Steigerungsform von Vielfraß nur bei Fischart (im DWB ohne Nachweis mit der Bedeutungangabe "lurco insatiabilis"); erzvielfraßlappscheißig wird von den Brüdern Grimm als ein komplex zusammengesetztes Adjektiv verstanden ([www.woerterbuchnetz.de/DWB/erzvielfraszlappscheiszig DWB]). - lappscheißig, adj. zu Lappscheiße, f. 'Durchlauf, Durchfall' (DWB; Fischart, Praktik C, SW 1, S. 348,10: "wird es doch die kalt lappscheis nicht stopfen"). - Scheißhausfüller, m. im DWB nur diese Stelle.
- Abteckerische Zäpfleinlüller ] 'apothekarische Zapfenlutscher'; Zäpfleinlüller, m. "wer am zapfen lullt oder lutscht; grob für trinker" (DWB s.v.).
- Freßschnaufige Maulprocker ] fressschnaufig, adj. "inter edendum anhelans, avide vorans ... die schnaubend ins Maul brocken" (DWB s.v., nur diese Stelle). - Maulbrocker, m. "der seinem maule brockt, brocken einwirft" (DWB s.v.).
- 'Collatzbäuch ] Collatzbauch, m. "compransor, schmausbruder" (DWB s.v., nur diese Stelle). - Collatz, f. lat. collation, eigentlich ein frugales (bescheidenes) Mahl (kalte Küche).
- Gargurgulianer ] spielt mit dem Namen des Gargantua, seiner großen Gurgel und seinem Appetit; dazu "gula" als eine der sieben Todsünden.
- Großprockschlindige Zipfler ] großbrockschlündig, adj. 'große Brocken schluckend', Adhoc-Bildung Fischarts; Zipfler, m. 'Schmarotzer' (DWB s.v. mit dieser Stelle).
- Latzdeckige Bäuch ] "einen [Brust-]latz als decke habend" (DWB, s.v. latzdeckig); oder: 'Bäuche, die den (Hosen-)Latz bedecken'?
- ja den Löffel wider holt/ den man euch hinder die thür würfft ] über Schmarotzer, denen man mit dieser Geste die Tür weist, die sich jedoch darüber hinwegsetzen?
- Ja auch jhr Fußgrammige Kruckenstupfer ... Badenwalfarter ] Wurden zunächst die Trinker und Schlemmer vom Vorredner adressiert, so werden jetzt die unter der Podagra Leidenden angesprochen.
- Fußgrammige Kruckenstupfer ] fußgrammig, adj. 'fußgichtig', 'an den Füßen an Gicht (podagra) leidend' - Fischart ersetzt den Bestimmungsteil von poda-gra(m) durch Fuß; vgl. "Holzdurstige fůßgrammige Hünerfresser" (Fischart: Praktik, SW I, S. 363,36). - Kruckenstupfer, m. "der an der krücke geht, eig. mit der krücke wiederholt aufstöszt" (DWB s.v.); vgl. Fischart: Trostbüchlein 1577, C2r: "Vnd solchs würd noch weitläufiger dargethan inn der vorred vber die Affenteurlichait des Pantagruelischen M. Rabelais, der auch ein Artzet war, vnnd in disem hirnrammelingen, possenreissendem stuck sein facultet wol gezirt hat, auch seine Naupenbücher mehr tails den fusgrammigen kruckenstupfern, Stäbelhern, Pfatengrammischen kapaunen vnd hackprettdänzern zugeschriben. " (Fischart: Werke, Ed. Hauffen, S. 19,4-10).
- Stäbelherrn ] Stäbelherr, m. 'Turniervogt', "der bei den turnieren anfang und ende de turniers mit dem stabe angab"; von Fischart übertragen auf "menschen, die am stabe gehen müssen" (DWB s.v. mit Zitat der Stellen aus Trostbüchlein und Gkl.).
- Pfatengramische Kapaunen ] pfotengramisch, adj. abgeleitet von der scherzhaften Umdeutung von Podagra(m) als Pfotengram, m. (DWB s.v. Pfotengram), Neuprägung Fischarts, vgl. "pfotengrammische personen" im Titelblatt des Trostbüchleins (1577).
- händgratler ] gräteln, v. spreizen (oft von den Beinen gesagt), 'kriechen'; vom Spreizen der gichtigen Hände oder vom Gehen auf allen Vieren? (DWB s.v. gratteln, kratteln: ohne Aufschluss)
- Badenwalfarter ] Badenfahrt, f. Aufsuchen eines Heilbades (DWB); Badenwallfahrter, m. von Gichtbrüchigen und an Krücken Gehenden, die sich im Bad Linderung (wie die Pilger das Seelenheil) erhoffen; DWB s.v. Badenwallfahrt, nur diese Stelle.
- Huderer, Gutschirer, Jarmeßbesucher ] Huderer, m. zu haudern, v. in einem Mietwagen fahren? (DWB haudern); Gutschirer, m. zu kutschieren, v. in der Kutsche fahren (DWB s.v.); Jahrmessbesucher; m. Besucher einer jährlichen Messe, eines Jahrmarkts (DWB s.v. nur diese Stelle, ohne Deutung).
- Gargantztunige Geiermundler ] Geiermundler, m. (DWB s.v., nur diese Stelle); Schlemmer; Liebhaber von Näschereien (DWB s.v. Geiermaul).
- Gurgelmann ] Nebenform von Gargantua (Gelbcke 1874, S. 14, Anm.).
- Butterbrater, Safransucher ] Adhoc-Prägungen Fischarts für Schlemmer (DWB s.v. Butterbrater, Safransucher).
- Hochzeitschiffer ] m. "der ein fest zu schiffe besucht" (DWB s.v., nur diese Stelle).
- Auffhaspler ] Aufhaspler, m. "prodigus"; einer, der seine Habe verschwendet (DWB s.v., nur diese Stelle).
- Gutverlämmerer ] m. 'Verschwender' (DWB s.v., nur diese Stelle).
- Vaterverderber ] m. Adhoc-Prägung Fischarts.
- Schleitzer ] schleitzen, schleißen, v. schlemmen, "tapfer schmausen" (DWB s.v. schleiszen, 3a).
- Schultrabeiser ] m. "da dem ganzen zusammenhange nach offenbar verschwender, schlemmer oder ähnliches gemeint sind, so wird man eher an schuld als an schule denken; der zweite theil bleibt freilich auch dann unerklärt" (DWB s.v.)
- Vnd du mein Gartengesellschafft vom Rollwagen/ vom Marckschiff/ von der Spigeleulen ] Gartengesellschaft, Titel eines Schwankbuchs von Jacob Frey (1556); Rollwagen büchlin,Titel eines Schwankbuchs von Jörg Wickram (1555); vgl. den Titel der Ausgabe 1567 von Montanus' Wegkürtzer: "Das dritte theil des Rollwagens ... in Wägen/ Schiffen/ Gärten/ Zechen vnd sonsten lustig zulesen" - erst durch Fischarts Formulierung angeregt, schuf Marx Mangold die zwei Teile einer Schwanksammlung, die er Markschiff nannte: Marx Mangold: Marckschiff, oder marckschiffer gespräch, von der Franckfurter meß. 1596 u. Marckschiffs Nachen ... mit naupentheurlichen [!] Schwencken und Bossen. O.O. 1597.; vgl. [[gkl:kommentar:vorr#7|Vorrede, S. 7 ('Eulenspiegelische und Wegkurtzerische art bucher'). - Spigeleulen: Fischart verdreht den Zunamen Till Eulenspiegels, dessen Titelhelden er selbst als Schwankbuch in Reime verfasst hat.
- mit eweren sauberen Erndfreien Herbstsprüchen ] erntefrei, adj. (nicht im DWB); Herbstspruch, m. "spruch beim fest der ernte oder weinlese" (DWB s.v., nur diese Stelle).
- Sontagsjüngherlin ] Sonntagsjunker, m. im DWB s.v. nur dieser Beleg.
- Marckstanten ] marktstehend, part. "auf dem markte umherstehend" (DWB s.v. nur diese Stelle).
- Pflastertretter ] Pflaster treten: "nach franz. batter le pavé ... sich auf den gassen zwecklos herum treiben, ein müsziges leben in der stadt führen, faulenzen" (DWB, Pflaster 2 c α, mit dieser Stelle); vgl. auch De generibus ebriosorum (1557), B4v.
- Neuzeytungspäher/ Zeitungverwetter ] nicht im DWB; verwetten, v. 'eine Wette eigehen' (DWB s.v.) (auf das Eintreffen von Neuigkeiten).
- Naupentückische Nasen vnd Affenträher ] naupentückisch, adj. zu Naupe, f. s. [Gkl:kommentar:tit#1 Titelblatt] 'Naupengeheuerliche Geschichtklitterung'; Nasendreher, m. "der einem die nase dreht" (DWB s.v., ohne diese Stelle); Affendreher, m. DWB nur diese Stelle; vgl. einem Affen drehen, weisen, "jmdn. zum narren halten" (²DWB s.v. Affe 2d)
- Rauchverkeuffer ] Rauchverkäufer, m. (DWB, nur diese Stelle); Rauch verkaufen, "schriftsteller seit dem 16. jahrh. übersetzen gern Martials fumum vendere für wind machen, leere redensarten machen" (DWB Rauch 5).
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- Geuchstecher ] Gäuchstecher, m. "der einem den gauch sticht, ihn foppt, höhnt u.ä." (DWB, nur diese Stelle; Gauch, m. 'Kuckuck', 'Narr, törichter Mensch'.
- Blindmeuß vnd Hütlinspiler ] vgl. J. Nas: V. Centurie, 364v: "wolt Luther mit seiner Käten auch nimmer der blinden mäüß spielen."; Nas: Gasinus Nasi 1571, 3v: "Ich wolt mit jnen der blinden Meuß spilen."; Wander: Maus 262: "Die blinden Mäuse spielen". - Hütleinspieler, m. "der mit dem hütlein taschenspielerkünste treibt, gaukler" (DWB s.v., nur diese Stelle); Hütchenspieler (vgl. DWB s.v. Hütchen).
- Augennebeler ] m. "qui lumini nebulam offundit" (DWB, nur diese Stelle).
- Vnd jr feine Verzuckerte Gallen vnd Pillulen/ vnnd Honiggebeitzte Spinnen" ] Den Schwindlern, Gauklern und Betrügern gleichen die bittren Pillen der Apotheker; honiggebeizt, part. (DWB, nur diese Stelle).
- Schnudelbutzen ] Schnudelbutze, m. 'Nasenrotz', übertragen 'Schelm' (DWB).
- Lungkitzliche Backenhalter vnnd Wackenader ] lungenkitzlich, adj. (nicht im DWB); Backenhalter, m. (DWB, nur diese Stelle); Wackenader, m. "einer, dessen adern hart wie wacken sind (?)" (DWB, nur diese Stelle).
- Entenschnaderige/ Langzüngige Krummschnäbel ] Krummschnabel, m. 'Schwätzer', "mensch mit krummer nase, krummem munde" (DWB); entenschnatterig, adj. (nicht im DWB); vgl. "Mein Zung schelt sich/ meine Entenschnaderet/ meine steltzet" [Gkl:kommentar:kap5#192 Kap. 5, S. 192].
- Schwappelschwäble/ die eym eyn Nuß vom Baum schwetzen ] Schwappelschwäble, n. "die Schwaben gelten als geschwätzig" (DWB, nur diese Stelle). Vgl. schwabbeln, vd. "sehr verbreitet ist schwabbeln, schwappeln im sinne von schwatzen (ausgehend von dem durch schwabbeln bezeichnetetn plätscherden geräusch" (DWB s.v. schwabbeln).
- Zuckerpapagoi ] mit Zucker verwöhnter Papagei? (nicht im DWB).
- Hetzenamseler, Hetzenschwetzer ] Hetzenamseler, m. "der wie ein häher und eine amsel laute nachäfft, pfeift?" (DWB, nur diese Stelle); Hetzenschwätzer, m. "schwätzer nach art einer elster oder eines hähers" (DWB, nur diese Stelle); vgl. Hetzengeschwätz, n. "geschwätz nach art der elstern (oder der häher)" (DWB mit Verweis auf Flöhhatz 1275). - Die Hetze bezeichnet die Elster, und auch den Häher. (DWB s.v. 1Hetze).
- Starenstörer ] Starenstörer, m. (DWB s.v. Staarenstörer, nur diese Stelle); unter den umherziehenden Handwerkern ist der Star(en)stecher (DWB s.v. Staarstecher) bekannt, der den grauen Star (die Linsentrübung) durch Verschieben der Linse behebt.
- Scherenschleiffer" ] gering geachteter umherziehender Handwerker (DWB).
- Rorfincken ] Rohrfink, m. (nicht im DWB); vgl. Luther, Auslegung des 67. (68.) Psalms von dem Ostertag, 1521: "es sind bose Rohrfinken". - Stelle in den WA nachtragen (WA Werke 7 oder 8).
- Kunckelstubische Gänsprediger ] Kunkelpredigt, f., 'Predigt' in der Kunkelstube (Spinnstube) (DWB), 'Schauermärchen'; Gänsepredigt, f. eine Predigt, die man den Gänsen (unverständigen Leuten) hält (DWB). Hiervon abgeleitet Gänseprediger, m. derjenige, der die Predigt hält, "ohne aussicht auf wirkung, oder auch albern als hätter er gänse vor sich" (DWB). - Vgl. Fischart: Podagrammisch Trostbüchlein 1577 (Ed. Hauffen, S. 86,6 ff.): "wie aine Spinn- oder Rockenstub, da die Geuattern, Nachbarin vnd gespilen, wann sie lang von ernsthaften sachen geredet haben, nämlich von jhrer haushaltung vnnd die leut ausgericht, so schreiten sie darnach per digressionem zu den märlin vnd Kunkelpredigen, wer da die best vnd kläglichst sagen kan, die trinckt das Geuatterkännlin aus vnd würd auf morgen widerum gealden."
- Schärstubner ] Kunde einer Scherstube, f. 'Barbierstube' (DWB s.v. Schärstubner)
- Judasjagige Retscher ] judasjagig, Adjektivbildung zu 'den Judas jagen' (DWB s.v. judajagig, nur diese Stelle); DWB s.v. judasjagen, v.: "nach einem katholischen brauche, durch welchen man in der marterwoche dem unvillen gegen den schnöden Judas ausdruck gab" (mit den unten zitierten Stellen aus Gkl. und Binenkorb); "Der Lärm, mit welchem am Ostertage in der Kirche der messelesende Priester empfangen wurde", [www.woerterbuchnetz.de/ElsWB/Judas ElsWb] s.v. Judas; [www.woerterbuchnetz.de/Wander/Judas Wander], Judas 27 zitiert dazu Fischart: Dominici Leben, V. 505 ff.: "Kompt denn ein grawer Münch getrolt/ | Der etwas gern fürbingen wolt/ | So han die schwartzen Münche ein schlagen/ | Als wolten sie den Judas jagen/ Vnd klopffen mit den feisten Henden/ | Auff den Büchern/ an den Wenden/ | Als hetten sie die Narrensucht"; Ratscher, Rätscher, m. einer, der mit der Ratsche Lärm macht (DWB s.v. mit dieser Stelle, aber unzureichender Deutung); vgl. "dann so jagen wir den Judas ... inn der finstern metten" bei Wickram, Rollwagenbüchlein, Nr. 49 (Ed. Endres 1968, S. 88: "... Judas, dem zur Schande in einer 'finstern' (weil kerzenlosen) Messe während der Karwoche einen polternden Aufzug veranstaltete, wobei stellvertretend Bänke und Wände der Kirche mit Ratschen geschlagen wurden"). Vgl. Robert W. Scribner: Popular Culture and Popular Movements in Reformation Germany. London: Hambledon1987, S. 118: "The most common form of scapegoat ceremony, however, was the Judas jagen, the expulsion of Judas, which occured at various times in Passion Week, according to local custom, but most commonly on Maundy Thursday during tenebrae, as the candles were extinguished in church to mark the arrest of the Lord. Througout the darkened church rattles and clappers were sounded as a means of 'driving Judas from the church'." - Fischart: Binenkorb 1588, Bl. 164a: "Jnn der Marterwochen jagt man drey Nächt nach einander den Judas finster inn der Rumpelmetten mit Hämmern/ Steinen/ Schlegeln/ Klüpfflein/ Kolben/ Stecken/ Poltern/ stossen vnnd klopffen/ so vnsinnig als störmten die Teufel das Fegfewr". - Vgl. Binenkorb, Bl. 90a und [Gkl:kommentar:kap15#259 Kapitel15], S. 259: "die Drusen Judaßiagen".
- Literatur: Peter Dinzelbacher: Judastraditionen 1977, S. 41 (Lärmbrauchtum).
- ermitteln: Washington University Studies 11 (1924), S. 169 (niederdeutscher Text zum Judasjagen in der Rumpelmetten).
- Waffelarten/ Babeler vnd Babelarten/ Fabelarten vnd Fabeler, von der Babilonischen Bauleut eynigkeyt ] (A: Waffelarten vnnd Waffarten) Waffelart, m. 'Schwätzer' (nur bei Fischart) mit Anschluss an wafen, waffen, v. (DWB; vgl. Druck A: Waffarten) und waffeln, 'schwätzen' (DWB); eventuell gebildet nach franz. babillard, 'Schwätzer'. (DWB) - Bappeler, m. 'Schwätzer' (DWB), gesteigert in der Neubildung Fischarts Babelart (mit derselben Bedeutung), die ans Französische (babiller, 'schwätzen') anknüpft. - Fabelart, m. (DWB, nur diese Stelle) weitere Ausdeutung des Schwätzers mit Fabel, f. 'Rede, Geschwätz der Leute' (DWB, Fabel 1). - Fabeler, m. 'fabulator, nugator' (DWB, nur diese Stelle; vgl. Fabler, m. mit späteren Belegstellen anderer Autoren). - Die frei assoziierten Varianten von Waffeler/Bappeler ('Schwätzer) gipfeln im Bezug auch die schwatzenden Bauarbeiter, die am großen Turm von Babel bauten, noch bevor Gott die Ursprache der Menschen in die Sprachenvielfalt wandelte.
- Hildenbrandsstreichige wilde Hummeln ] vgl. Kap. 27, 366: "braucht ... Hildenbrantsstreich, siben klaffter in die Erd"; Fischart: Praktik C, Bl. E6v (SW 1, S. 369,21): "gewaltige Hildenbrandische neunklafterstreich ... vollbringen". - Hummel, f. "faule und räuberische leute" (DWB, Hummel 3 c)?
- Trotzteuffelsluckstellig Stichdenteuffel ] Trotzteufel, m. 'einer, der dem Teufel Trotz bietet' (vgl. DWB Trotzteufel: "imperativbildung"); luckstellig, adj. vor die Lücke stellen oder treten, 'für jmdn. einstehen, ihn schirmen' (DWB, Lücke 6); vgl. "Einen Schalk vor die Lücke stellen" (Thesaurus Proverbiorum, Bd. 10, S. 266, Schurke 4.2.2.) Stichdenteufel, m. Satzname; vgl. Fischart, Praktik C, Eiijv (SW 1, S. 367,22): "Von den Hörnensäufrigen Stichdenteufel" (in dem Abschnitt werden einige Galgenvögel, Teufelskerle, Bauernschinder, Räuber, Schelmen etc. aufgezählt).
- Poppenschiser ] Poppenschießer, 'Großmaul', 'Angeber'; vgl. DWB s.v. Poppenschusz (Fischart: Bienenkorb 1580, 214r, Marg. "Deß F. Suriß Mönchische Poppenschüß"); Poppe ('Großsprecher') und Fischart: Bienenkorb 1580, S. 211r: "den Daumen wol frey führen oder Poppen schiessen".
Absatz 2
- Geraten jr mir zu Zuhörern/ so wird gewiß dort die Weißheit auff der Wegscheid vmbsonst rufen ] Herkules am Scheideweg.
Absatz 3
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- so sollt jr zu eingang wissen/ daß der Atenisch Krigsfürst Alkibiad in des Preyten Plautischen Oedipischen Platons gespräch/ dessen vberschrifft die Zech/ als er vnder anderem sehr will loben seinen Lehrweiser Socrat/ (welcher ohn alle einred vnd streit/ alle Philosophen oder Gernklugen/ der erste anführer war) spricht er/ Er sey gleich vnnd änlich gewesen den Schilenden Silenis oder Seullänen. Was ist aber das für ein Teuffel in der Höll/ der also heist? ] (Garg:) - Platon: Symposion 215a-217b, 221a-222c (Lefranc I, Prol. 7; Steinsieck zu 9,2: verweisen auf die Rede des Alkibiades, der Sokrates in diesem Dialog mit den Silenen vergleicht). Alkibiades Lob des Sokrates setzt ein mit den Worten: "Also den Sokrates zu loben, ihr Männer, will ich so versuchen, durch Bilder; er wird nun wohl vielleicht glauben, spöttischerweise, aber gerade zur Wahrheit soll mir das Bild dienen und nicht zum Spott. Ich behaupte nämlich, er sei äußerst ähnlich jenen Silenen in den Werkstätten der Bildhauer, welche die Künstler mit Pfeifen oder Flöten vorstellen, in denen man aber, wenn man die eine Hälfte wegnimmt, Bildsäulen von Göttern erblickt." (Symposion 215a; Übers. Friedrich Schleier-macher). Auch bei Xenophon: Symposion IV,19 wird Sokrates mit den Silenen verglichen (Lefranc I, Prol., 7).
- des Preyten Plautischen Oedipischen Platons ] plautus, lat. adj.: platt, breit, plattfüßig. Oedipus, nach d. antiken Etymologie: Schwellfuß" (Weinrich 20,22) - 'breit, plautisch, oedipisch' sind etymologische Deutungen des Namens Platon (Schank 1974, S. 407), sie spielen an auf die etymologische Verwandtschaft des Namens Platon mit den Namen Plautus und Oedipus (i.e. 'Breitfuß'). An anderer Stelle nennt der Erzähler das Symposion "Sammenpausen oder Symposi"; dort wird der Werktitel ebenfalls übersetzt, allerdings mit einem Neologismus, der sich an den Klangkörper des Originaltitels anlehnt. Der Spott, der hier mit Platons Symposion getrieben wird, passt ganz vorzüglich zu den Stellen, auf die sich der Erzähler bezieht.
- gespräch/ dessen vberschrifft die Zech ist ] "Zeche" übersetzt den lat. Werktitel Symposium.
- Silenis ] Nach Delaruelle (so Plattard, S. 222; vgl. Lefranc I, Prol., 27 u. 32; Defaux 80,3) ist das folgende, soweit es schon bei Rabelais steht, eine Übersetzung des Adagiums "Sileni Alcibiadis" von Erasmus (Adagia III,3,1). Desiderius Erasmus von Rotterdam: Adagiorum chiliades quatuor. Basel 1574, S. 538 ff.: "Videbatur ineptus ad omnia reipublicae munia ...". Auch bei Erasmus: Lob der Torheit (Reclam), S. 33.
- Seullänen ] bei Rusterholz 2008, S. 260 ein Verweis auf die Jägersprache und Hausmann: Lachkulturen 1995, S. 39 f.
Absatz 4
- Sileni ... waren etwann die wundergestalte Grillische, Grubengrotteschische, fantästische krüg ] (Garg.) - vgl. Sebastian Franck: Morie Encomion von Erasmus, Kommentar (Ausg. Knauer, Bd. 4, S. 42): "Sileni waren Götzen oder Bild/ welche außwendig (also gemacht) spöttlich waren an zůsehen/ aber inwendig vnd auffgethan ein Göttlich Bild vnd form anzeygten/ wie man bei vns nuß vmbher tregt/ also ein schlecht ding/ das auch die kinder damit spilen/ inwendig etwa ein Passion darinn geschnitzt".
- Grillische ] vgl. Kommentar zu S. 28: "Ein solcher Grillus vnd Silenus".
- wie sie auß Pandore büchs fligen ] Pandora öffnete die von den Göttern mitgegebene Büchse, aus der alle Übel über die Menschheit kamen; nach Hesiod: Erga (Tage und Werke) 60 ff. und Theogonia 570 ff. (LdaW s.v. Pandora); vgl. Hyginus: Fabeln 142; vgl. Henkel/Schöne: Emblemata 1787 ff. (nennen noch Pausanias I,24,7 u. Apollodor: Bibl. I,46).
- (wie sie auß) der Grillen Römischen Mül stiben/ gesellen die im hafen schlecken/ vnd haben die Kertz im hindern stecken ] Die Grille Krottestisch Mül/ zu Römischer frucht. [Straßburg: Jobin] 1577: Einblattdruck mit Versen Johann Fischarts (Vorläuferdruck ohne Titel ca. 1573).
- (Teufel) wie sie Dantes inn der fegfewrigen Höllen beschreibet ] Dante Alighieri (1265-1321): Divina commedia, Hölle, 21. u. 22. Gesang (rabenschwarze Teufel mit sprechenden Namen).
- (wie sie) Jott vnnd Michelangel im Jungsten gericht malen ] Giotto di Bondone (um 1266/67-1337), Fresken der Arena-Kapelle (Capella degli Scrovegni oder dell'Arena) zu Padua mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts (Lex. d. Renaissance, S. 296); Michelangelo (Michelagniolo Buonarotti, 1475-1564), 'Jüngstes Gericht' in der Sixtinischen Kapelle in Rom.
- Olaische Mittnächtige Meerwunder ] Olaus Magnus (gest. 1568): De gentibus septentrionalibus historia. Basel 1567; dt.: Olaj Magni historien Der Mittnächtigen Länder. (Dt. von Johann Baptist Fickler). Basel: Henric Petri 1567. - Beschreibung allerley Gelegenheyte ... der Mitnächtigen völcker. Straßburg 1567. - S. das Kapitel De horribilis Monstris littorum Norvegiae u. ff. (Lib. XXI, cap. V ff.).
- weinsauffende Grillos ] Grylloi (nach Plinius: Nat. hist. 35,114) waren mißproportionierte Gestalten, die u.a. auf Kabiren-Vasen abgebildet waren. Vgl. [Gkl:kommentar:parat#28 S. 28], "Grillus und Silenus".
- Apuleios ] Lucius Apuleius (2. Jh. n. Chr.), Verfasser des satirischen Romans Lucius sive Asinus. Übersetzungen: Ein hübsche history von lucius apuleius in gestalt eines esels verwandelt [Übersetzt von Niclas von Wyle]. Straßburg: B. Kistler 1499; J. Knobloch 1506 [Chrisman A3.1.3; vgl. A1.5.5]; Ain schön lieblich ... gedichte Lutij Apulej von ainem gulden Esel. (Übersetzt von Johann Siedler). Augsburg: Alexander Weissenhorn 1538.
- Midisch Königsoren ] Ovid: Metam. XI, 146 ff.; Henkel/Schöne 1606 nennen noch Hygin: Fab. 191 (Marsyas); Pers. sat. I,121; Lycophr. 1401.
- Ackteonisch Fürstenhörner ] Ovid: Metam. III, 131-252. Vgl. Henkel/Schöne 1622 ff. (mit weiteren Stellen).
- Leut/ wie [sie] Megasten/ Solin ... gegen Morenland vnd Affrich versetzen ] Gemeint ist sicher der bei Solinus (52,3 u. 52,27; nach Forcellini) und Plinius 7, Kap. 2 erwähnte Megasthenes (um 400 v. Chr.): Indikas (Beschreibung der Geographie, Sitten und Merkwürdigkeiten Indiens), ein verlorenes Werk. - Gaius Julius Solinus (3. Jh.): Polyhistor seu de mirabilibus mundi (Basel 1557): Eine Zusammenfassung der merkwürdigsten Dinge aller Länder ('Collectanea rerum memorabilium'); weil er Plinius ausgeschrieben hatte, wurde er "des Plinius Affe" genannt. - Solin, 187,27: "Megasthenes per diversos Indiae montes esse scribit nationes capitibus caninis, armatas unguibus, amictas vestitu tergorum, ad sermonem humanum nulla voce, sed latratibus tantum sonantes rictibusque ... legimus monocolos quoque ibi nasci singulis cruribus et singulari pernicitate". Vgl. Sebastian Münster: Cosmographie 1550, S.1165: "Es haben die alten auch gar vil seltzamen monstra erdichtet die in disem Land [Indien] solten erfunden werden/ besunder schreiben dar von Megasthenes vnd Solinus daß in Jndianischen bergen menschen seind die haben hunds köpff vnnd mäuler wie die hund/ vnd darumb können sie nit reden sunder heülen vnd bellen wie die hund ..." (Es folgen Einäugige, Brustgeköpfte, Einfüßige, Geruchlebige ...).
- Franck vnd Munster inn jhren Cosmographien ] Sebastian Franck (1499-1542): Weltbuoch. Tübingen 1534 u.ö.; Frankfurt: für Sigmund Feyerabend 1567 [Kaczerowsky Nr. 80]. Über merkwürdige Gestalten von Menschen auch Franck: Chronica I, 1536, 12r: Hundsköpfige, Einäugige, Brustköpfige etc. - Sebastian Münster (1489-1552): Cosmographey. Mappa Europae. Zahlreiche Ausgaben (dt.). U.a. Basel 1574.
- einfüsige Hasenjäger ] Franck: Chronica I, 1536, 12v: "in Ethiopia ... seind leüt mit einem einigen breitten fůß/ vnd so schnell das sie die wilden thier erfolgen"; auch bei Caspar Goltwurm: Wunderwerck vnd Wunderzeichen Buch. Frankfurt/M. 1557, Bl. kijv: "in Ethiopia ... sein Leuth/ welche einen breitten Fuß haben/ vnnd sein im lauffen so schnell/ das sie die wilden Thier eruolgen".
- einäugige Schützen ] Solin 52,27 "monocolos", 15,20: "Arimaspi circa Gesclithron positi uniocula gens est". Einäugige, die nur Tierfleisch essen bei Franck: Chronica I, 1536, 12r; Goltwurm k1v: "etliche/ welche allein ein Aug haben ... vnd essen allein Thier fleisch/ vnnd haben einen täglichen streitt mit den Greiffen." Dazu Plinius nat. 7,10; Solinus 17,1 f. Brant: Additiones Nr. 124.
- Brustgeköpffte ] Plinius 7, cap. 2: "ettliche/ die kein hälß haben/ vnd stten ynen die augen vff den schulteren"; Solin 31,5: "Blemyas credunt truncos nasci parte qua caput est, os tamen et oculos habere in pectore ... hactenus Libya." Brant: Additiones, Nr. 129; Franck: Chronica I, 1536, 12r: "im Land Libia werden etlich on häupter geborn/ vnd haben mund vnd augen an der brust."; Goltwurm kijr: "in Libia werden Menschen on Häubter geboren/ vnd haben mund vnd augen an der brust"; Augustinus: Gottesstaat 16,8.
- Hundsköpff ] Plinius 7, cap. 2 (Cynocephali); Solin 52,27 "nationes capitibus caninis" (nach Megasthenes). Franck: Chronica I 1536, 12r: "Jm Land Jndia seind menschen mit hundsköpffen vnd reden bellende"; Goltwurm k1v: "Jn Jndia sein Leuth funden/ die haben Hundsköpff"; Gellius IX,4,9; Augustinus: Gottesstaat 16,8.
- die auf eim fuß Postiren ] Plinius 7, Kap. 2 (Monosceli); Solin 52,29: "quoque ibi nasci singulis cruribus"; vgl. Franck (zu [Gkl:kommentar:parat#25 S. 25] "einfüsige Hasenjäger"); Gellius IX,4,9; Augustinus: Gottesstaat 16,8.
- geruchlebige Leilachoren ] Franck: Chronica I, 1536, 12v: "in dem Land Sicilia haben etlich so groß oren das sie den gantzen leib damit bedecken." auch bei Goltwurm kijr; vom Blumenduft lebende Vogelmenschen bei Gellius IX,4,10; Plinius: Nat. hist. 7,30; Solin 19,7 f. Strabo XV,1,57; Brant: Additiones Nr. 109.
- geile Satyri vnd Geißmänlin/ Scherzengefider ] Solin 31,5: "Satyri de hominibus nihil aliud praeserunt quam figuram."; Goltwurm kijv: "etliche haben Hörner wie Böck/ vnd geißfüß vnd lange Nasen".
- Höllhacken ] Bezeichnung eines Felsblockes im Rhein bei Rheinfelden" (Haas zum Glückh. Schiff 429).
26
- Charpie des Jupiters Vogelhund ] Harpyien: Apoll. Rhod. II, 176 ff.; Verg. Aen. III, 225 ff. (genannt bei Henkel/Schöne: Emblemata 1636).
Absatz 5
- Autentischen ]
- Faßnachtbutzen ]
- Rumörischere Ladengezird/ die eim allen Confect erleiden sollen ]
- Vögel inn Planetenschlitten ]
- Rappen inn Mönchskappen ]
- Kropfigel inn nadelbesteckten läzen auff schaltberen ] zu den "nadelbesteckten läzen" vgl. Songes drolatiques de Pantagruel (1565), bei Nyssen abgebildet vor S. 209.
- Donnenköpff mit beuchen der Eßlingischen Jungfrawen ] Der Betrug der Anna Ulmer wurde im Flugblatt verbreitet: Eine vnerhörte vbernatürliche gestalt einer großgeschwollenen Junckfrawen zu Eßlingen [...]. Worms: Hans Schießer, Gregor Hofmann 1559. Vgl. Schilling (1990), S. 129 und Geisberg (1974), Nr. 1066 (Abbildung). Weitere Textzeugen nach Schilling: Konrad Lycosthenes: Prodigiorum ac ostentorum Chronicon. Basel: Heinrich Petri (1557), S. 592-594; Grundtliche Antzaigung/ des Teuffelischen vnd schantlichen betrugs. o.O. 1551 (Abb. bei Fehr, 1924, Abb. 30 f.); Zacharias Rivander: Der Ander Theil Promptuarii exemplorum. Frankfurt a.M.: Sigmund Feyerabend und Johann Spieß 1581, Bl. 111v-112r. Vgl. Hauffen II, S. 56; Nyssen z. St.
- Bemäntel/ bestebt treifußgekrönte Widhopffen/ die man mit lichtern besteckt/ auff der Mistbären daher träget. Wie zu Straßburg im Mönster bei dem Chor an der Seulen stehen ] Die Figuren werden abgebildet und kommentiert in einem Einblattdruck von Johann Fischart: Abzeichnus etlicher wolbedenklicher Bilder vom Römischen Abgotsdienst Jm Mönster zu Strasburg/ gegen dem Predigstul vber/ neben dem Chor ... [Straßburg: Bernhard Jobin 1576].
- im Bruderhof über dem Keller/ da ein Rephun einen Schatz verrhiet/ gemalt zufinden" ]
- Kändlinmeuler mit glockenhüten/ wie der Gorgonisch Römisch Medusekopff ] Einblattdruck: Der Gorgonisch Meduse Kopf. [Straßburg: Jobin] 1577. Die 150 deutschen Verse stammen möglicherweise von Johann Fischart. Der Holzschnitt, auf den hier verwiesen wird, erschien schon einmal ca. 1572 mit 87 deutschen Versen unter dem Titel 'Gorgoneum caput'.
- Geschleiert Gäns auff Pantoffeln/ zerflennend schußlöcher/ Carpatische hogerige Ofenkrucken/ Brotmeyer/ die den bauch im Schubkärchlin führen/ halb Pfaffen vnnd halb Landsknecht/ gehalbiert Menschen vom Bischoff vnd Bader ]
- krebs/ die im schlitten zihen/ darbei der spruch/ Es geht wie es mag ]
- gehörnecht Hasen/ Menschen mit Krebsnasen/ gesattelt Hund/ fligend Hechsenböck/ reutend Hirtz ]
- wie dern mit der weil eyn gantz büchlin ins Rabelais Trollatischen treumen sollen außgehen ] Fischart hatte offenbar vor die Trollatischen Träume ebenfalls zu übersetzen: Rabelais: Les songes drolatiques de Pantagruel. 1565.
27
- vnd die vorgehende wie des Abisai Leib auffhalten ] (und die Vorübergehenden aufhalten) Vgl. 1 u. 2 Sam. u. 1 Chron. passim: der Körper Abisais muß die Leute zum Staunen und Innehalten gebracht haben.
- wie Gorgon vergestalten ] zu Stein erstarren lassen, wie der Blick der Gorgo (Medusa); vgl. Homer: Ilias 5,741 u. Odyssee 11,633 f. (LdaW s. v. Gorgonen); Boccaccio: De claris mulieribus, XXII: De Medusa filia Phorci, tut dies als Märchen ab: "Ex his locum sibi poetica adinvenit fictio qua legimus Medusam gorgonem assuetam saxeos facere quos inspiceret" ('Durch all dies hat sich die dichterische Phantasie anregen lassen, die uns nun erzählt, wie Medusa als Gorgo alle, die sie anschauten, zu Stein verwandelte'; Ausw. von Erfen/Schmitt, S. 64/65).
Absatz 6
- mit einer schönen Kälichfecundeten red ] vgl. [Gkl:kommentar:kap8#158 Kapitel 8, S. 158]: "Foecundi calices quem non fecere disertum?". Zitat aus Horaz: Epistulae I,5, v. 19 'wen machten volle Becher nicht beredt?'- zitiert von Erasmus: Adagia II,6,2 'Aquam bibens nihil boni parias'.
- trinckgeschir/ welches die Latiner futile vas heisen - vgl. Stephanus: Thesaurus II, 438: "Futile ... Vas erat, quod non deponebant ministri sacrorum, quod erat acuto fundo, & patulo ore, eoque instabile erat. Utebantur eo in sacrificiis deae Vestae ... Ex Donato in Ter. Andr. 3.5.3. & Servio in Virg. 11. Aen. 339. V. & Schol. in Stat. 8. Theb. 297." (das Gefäß konnte nicht abgestellt werden, ohne daß der Inhalt ausfloß).
28
Absatz 7
- Ein solcher Grillus vnd Silenus, sagt Alcibiad, wer sein Preceptor Socrates ] ("Grillus vnd" Zusatz von B) Grylloi sind eine Art Karikaturen auf Vasen und bezeichnen tiergestaltige Wesen oder mißproportionierte Figuren (LdaW s.v. Grylloi). - Erasmus: Moriae Encomium. Dt. von S. Franck. Ulm o.J.: "Die magst du Sileno vergleichen. Ein solich Bild ist Socrates gewesen/ welchen Alcibiades Platoni vergleicht" - Zusatz Francks; S. 42.21 der Ausgabe Knauers. Bei seiner Charakterisierung des Sokrates folgt Rabelais Erasmus: Adagia III,2,1 (Sileni Alcibiadis; nach Michel, Anm. 20, S. 56).
- wie sie ins Reiffen gemusterter Abecedeck zufinden ] Walter Hermann Ryff: Reformirte Deütsche Apoteck. Straßburg: Josias Rihel 1573. - Frühere Fassung: Kleinere Teutsche Apoteck. Straßburg 1542 u.ö.; vgl. [Gkl:kommentar:kap5#132 Kapitel 5, S. 132].
- Also wer auch der Weisest Lerer Socrat euserlichem schein nach von gestalt gering anzusehen/ also das so du nach erstem anplick ein vrtheil von jm hetst sollen fellen/ würdest jhne gleich so wol wie der Phisionomygaffer Zopyrus nicht einer Lorischen zwibelschelf oder Knoblauchsbutzen werd gehalten haben ] nach Cicero: Tusculanae Disputationes IV,80: "ut Socrates dicitur: cum multa in conventu vitia conlegisset in eum Zopyrus, qui se naturam cuiusque ex forma perspicere profitebatur, derisus est a ceteris, qui illa in Socrate vitia non agnoscerent, ab ipso autem Socrate sublevatus, cum illa sibi insita, sed ratione a se deiecta diceret." ('so wie von Sokrates berichtet wird: als bei einer Zusammenkunft Zopyros, der behauptete, die Natur jedes Menschen aus seiner Gestalt ablesen zu können, bei ihm viele Laster festgestellt hatte, da wurde er von den übrigen ausgelacht, weil ihnen jene Laster an Sokrates unbekannt waren; Sokrates dagegen tröstete ihn und sagte, sie seien allerdings an ihm, aber seine Vernunft habe sie vertrieben.' Ü. Olof Gigon); L. Domitii Brusonij Contursini Lucani, uiri clariss. Facetiarum Exemplorumque Libri VII. ... opera ac studio Conradi Lycosthenis. Basel: Nicolaus Brylinger [1559], Lib. I,10: "Zopyros Physiognomon" über die Häßlichkeit des Sokrates. (Apophthegma).
- so Franciscanisch von zugespitzter Elennasen ] Anspielung auf den Franziskaner Johannes Nas (1534-1590), den Fischart in Dominici und Francisci Leben V. 4379 "Frater Nasen Elenlang" nennt und dort stets den Namen mit Anspielungen auf die Nase (malzig, tropfend, rot etc.) verspottet. Über die Nase des Sokrates vgl. Platon: Theaitet 143e (aufgeworfene Nase und heraustretende Augen).
- augensperrig wie ein Stier ] Der Vergleich stammt aus Platons Phaidon 117 B (Lefranc I, Prol., 21; Michel Anm. 10, S. 54); beide Kennzeichen kehren wieder bei Erasmus: Adagia 2201 (3,3,1), 'Sileni Alcibiadis': "Facies [des Sokrates] erat rusticana, taurinus aspectus, nares simae muccoque plenae."
- zu Weibern (Aber villeicht nit zum Alcibiad) vnglückhafftig ] (Garg.: "infortuné en femmes") - Nach Plattard enthält das Kapitel "De Socratis constantia cum uxoribus" in Petrus Crinitus' De honesta disciplina (1504 u.ö.) die Erwähnung einer zweiten Ehefrau (neben Xantippe): Myrtho; nach Lefranc I, Prol., 32 wird Myrto auch in einer Einzelausgabe des Adagiums Sileni Alcibiades von Erasmus ("cum scholiis Frobeni". 10 Ausgaben zw. 1512 u. 1528) in einer Glosse erwähnt.
29
Absatz 8
- auf Aronisch verprustlatztem hertzenschrein ] In 2 Mose 28 wird über die priesterliche Kleidung Aarons gesagt, dass er über dem Leibrock ein Amtsschildlein tragen soll: "Und sollst in das Amtsschildlein thun Licht und Recht, daß sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er eigehet vor den HErrn, und trage das Amt der Kinder Israel auf seinem Herzen vor dem HErrn allerwege." (2 Mos 28,30).
- vom schönen Absolonischen Leib ] Vergleich der Schönheit des Alcibiades mit dem biblischen Absolon: 2 Sam. 14,25: "Es war aber in ganz Israel kein Mann so schön als Absalom, und hatte dieses Lob vor allen; von seiner Fußsohle an bis auf seine Scheitel war nicht ein Fehl an ihm."
Absatz 9
- so jhr einmal von der Bibel vber etliche vnsers gespunst Büchertitel kommen ... das jhr ... nit gleich darauff fallen ... es werd nichts anders als spottwerck ... vnd anmütige lugen darinnen gehandelt ] Die Bibel wird hier als Vertreter der ernsten Literatur (und als ihr ernsthaftester Vertreter, demgegenüber die leichte Muse umsomehr verdächtig scheint) benannt, die heitere Literatur könne leicht als eine ohne ernsthaften Kern verstanden werden (dem aber sei nicht so, die Ermahnung wird versüßt). Abwegig Bachorski 1995, S. 275: "Zu allen diesen Texten gebe es letztlich nur eine wirkliche Alternative, nämlich die 'Bibel', alles andere sei 'Winholdisch und Elloposcleronisch saurwerck'. Damit schließt sich ein fataler Kreis [...] die 'Geschichtklitterung' selbst [taucht] [...] in der Flut des Närrischen unter."
- Büchertitel ... die euch wunderlich Krabatisch inn den Ohren lauten ... Vnd andere dergleichen Winholdisch vnd Elleposcleronisch saurwerck ] Liste krabatischer Titel (Wacker: Liste 1).
- Pantagruel ] Garg.: "Pantgruel". - François Rabelais: Le second livre Des Faits & Dits heroïques du bon Pantagruel. (Oeuvres. 1559).
30
- Gsespinte oder feistseydlin ] Garg.: "Fessepinte" - Phantasietitel von Rabelais; erst nach dem Gargantua erschienen: Bringuenarilles cousin germain de Fessepinte. Rouen 1544 u. 1545 (Lefranc I, Prol., 39); vgl. den Prolog des Pantagruel (Defaux 80,4) u. 219.27.
- von letzter lätzen letzwürde ] Garg.: "La dingnité des braguettes" - Von Rabelais angekündigt auch in chap. 8 des Gargantua (Lefranc I, Prol., 40).
- Erbisen zum Speck mit der außlegung: dz Speckgewicht CUM COMMENTO ] Garg.: "Des pois au lard cum commento etc." - Zweifache Übersetzung (Franzten, S. 20; Hauffen 1908, 2). Der Phantasietitel begegnet auch im Verzeichnis der Bibliothek von St. Victor (Lefranc I, Prol., 41).
- Aller Practic großmuter ] [Johann Fischart:] Aller Practick Großmuotter. [Straßburg: Jobin] 1572 und (erweitert) 1574; s. SW 1, S. 293-322 u. 323-411.
- Spigeleul gesangsweiß ] Johann Fischart: Eulenspiegel Reimenweiß. Frankfurt/M.: Johann Schmidt o.J. [1572]; SW 2.
- Flöhatz/ Apologi der flöh wider der Weiber ] Matthias Holtzwart/ Johann Fischart: FlöhHatz, WeiberTratz. Straßburg: Jobin 1573; Johann Fischart: FlöhHatz/ WeiberTratz. [Straßburg: Jobin] 1577. Die (nicht erschienene) "Apologie" ist im Flöhhatz 1573 auf dem Titelblatt angekündigt: "Dann der Flöh Appellation Mag noch in kurtzem nachher gohn" (wiederholt 1577).
- Podagramisch Trostbüchlin ] Johann Fischart: Podagramisch Trostbüchlin. O.O. 1577.
- Die träum des schlaffenden Reinicken fuchs ] Eine von Fischart (vielleicht nur scherzhaft) in Aussicht gestellte Ausarbeitung des im Straßburger Münster gemalten schlafenden Fuchses; vgl. Johann Fischart: Abzeichnus etlicher wolbedencklicher Bilder vom Römischen abgotsdienst [1576]: (zum zweiten Bild: Wildschwein und Bock tragen auf einer Bahre einen schlafenden Fuchs): "Man trägt allhie für Heiligthumb/ Ein schlaffend Fuchs/ deut Heuchelthumb/ Die Heuchler stellen sich wie Schaf/ Vnd lauren wie ein Fuchs im Schlaf. Allweil der Fuchs sich schlaffend stellt/ Hielt jhn für Gänßfromm die gantz Welt/ Vnd fraß die Gänß doch stäts gantz häl/ Wie das Opffer die Pfaffen Bel ..." (der Fuchs ist der Papst zu Rom). - Zum Reinicke Fuchs vgl. die Ausgaben: Ander teyl des bůchs schimpf vnd ernst, welches nit weniger kurtzweilig denn centum nouella, Esopus. Frankfurt/M. 1544 [hochdt. Übers. von Michael Beuther?]. 1556. - Von Reinicken fuchs. Ander theil deß buchs schimpff vnd ernst ... Frankfurt 1583.
- von bauung des Castells in Spanien ] Vgl. Aller Praktik Großmutter C (SW I, 379,13): "O Mercurius tröuet ... den andern Castellbauern inn Spanien/ das sie mit den Reitschůhen jrer gedanken nicht durchs eis faren/ vnd jnen alsdan der abgeschnitten kopf vmlauf wie ein schnůrdopf" (vgl. hierzu den Finkenritter) - "Château en Espagne: Luftschloß" (Nyssen 24,6).
- von Neuerfundenen Jnseln inn den lüfften ]
- von der Zwerchschlacht mit den Kränchen ]
- Schnacken vnd Muckenlob ] Lukianos (ca. 120-180): Lobrede auf die Fliege (Muscae laudatio; myias enkomion; cf. Lucian. With an English Translation by A.M. Harmon. Vol. I, London 1961, S. 82-95, dort als letzter Satz der 'Abhandlung' das sprichwörtliche: aus einer Mücke einen Elephanten machen [elefanta ek myias poiein]); auch im Flöhhatz, V. 31 erwähnt (Hinw. Hauffen 1908, 2); dazu auch Pseudo-Vergil: Culex [die Mücke] (Virgil. With an English Translation by H. Rushton Fairclough. Vol. II. London, Cambridge 1966, S. 370-403).
- Vber dem spruch/ MAGISTER HIS OPUS HABET ] "Der Meister bedarf dessen" (Weinrich 24,9).
- Vom streit des Wehrmuts vnnd des Wend vnmuts ]
- Die stoltz armut/ vnnd der Arm stoltz/ sampt dem stinckenden Betlerstreck ] Vgl. Heinrich Knaust: Pecuparunpius, seu potius, Paupertas laeta. Drama comicum, liberalioris recreationis gratia. O.O. 1574.
- von blinder hundsgeburt heutiges bücher schreibens ] Vgl. Fischarts Vorrede zu Johannes Rivius: Wolsicherent Auffmunterung (1588) und Fischart: Catalogus catalogorum (1590).
- Theses im Frawenzimmer zu disputieren fürgelegt ] Vgl. Catalogus catalogorum Nr. [316]: "Theses de Puellamore, disputatae in Academia Senensi, per Madonnam Camillam, in offenem Frawenzimmer freiopponentisch. Vgl. "Camilli Paleoti Amor carmen excusum est Basileae, in libello variorum poematum" (Lycosthenes/Simler: Epitome 1555, 31v).
- von Simonei der Buler/ so sie mit der huldschafft treiben ]
- Schwäbisch EhrRottung der nötlichheit der Löffel wider DIOGENEM ] Erfundener Titel. Diogenes hätte sicher auch Löffel für überflüssig gehalten, vgl. Diogenes Laertios VI,37: "Als er [Diogenes] einmal ein Kind sah, das aus den Händen trank, riß er seinen Becher aus seinem Ranzen heraus und warf ihn weg mit den Worten: 'Ein Kind ist mein Meister geworden in der Genügsamkeit.' Auch seine Schüssel warf er weg, als er eine ähnliche Beobachtung an einem Knaben macht, der sein Geschirr zerbrochen hatte und nun seinen Linsenbrei in der Höhlung eines Brotstückes barg." - Schwäbisch: vgl. Münster, Cosmogr. S. 709: die Schwaben kaufen "auch andere schlechte ding/ als löffel ... vnd andere kleine ding/ daruon sie trefflich reich werden."
- Die Kunckel oder Rockenstub ]
- Fatztratzprieff ]
- Bacbuc ] Anspielung auf Rabelais, Gargantua (4,1; 5,42) (Hauffen 1908, S. 7).
- Flaschtasch/ Taschflasch ]
- Schwalb vnd Spatzenhatz ] "Spatzenkrieg" nennt Fischart seinen Einblattdruck: Der Barfüsser Secten vnd Kuttenstreit; die Schwalbe (Schwalbenkrieg?) sollte nachfolgen. SW 1, S. 103-125, hier S. 125, 777 f.: "das ist nur der Spatzenkrieg. Wart/ biß die Schwalb hernacher flieg." Mit "Schwalb" ist angespielt auf die Ordenstracht der Predigermönche/Dominikaner, ebenso wie mit "Spatz" auf die graue Kutte der Barfüßer/Franziskaner.
- Gauchlob ] Fischart: Definitiva.
- Ratschlag von erweiterung der Hellen ] Eine von Fischart beabsichtigte Bearbeitung des Stoffs? Hans Sachs: Der dewfel wil die hel weitter machen (Schwank). 1540. (Goetze, Sämtl. Fabeln u. Schwänke 2, Nr. 384); (Hinw. Hauffen 1908, 2).
- 'die Hofsupp ]
- Aller geseß Mummplatz ]
- die Schiffahrt zum Beutellegele ] Bringuenarilles, cousin germain de Fesse-pinte, ou Voyage du compagnon à la bouteille. Lyon u. Parsi o.J. Paris 1574 (Nachahmung des 'Gargantua', Nyssen S. 32, nach Regis II,1, 8 f.). - Nach Hauffen 1908, S. 7 Anspielung auf Rabelais, 'Gargantua', Buch 3,46 u. 5,34), nach Schank (1974), S. 287 denkt Fischart an die 'Dive bouteille' im Buch 5, Kap. 45.
- Die Göffellöflichkeit ]
- Froschgosch ]
- Die halb dachisch volleseuordnung ] Vgl. Wendeler, Vjs f. Litgesch. 1, 97 (Anspielung auf ein Frauenhaus in Speyer); Praktik "Daß halb dach in Venusberg"; Gkl., [Gkl:kommentar:kap5#113 Kap. 5, S. 113]: "halbe Thächer" in einer Aufzählung von Frauenhäusern (Hinw. Hauffen 1908, 2).
- Anatomi der knackwürst ] - Anspielung nach Hauffen 1908, S. 7 auf Rabelais, Gargantua Buch 4,25.
- Würdigkeit der Sewstell ]
- Trollatisch treum ] Vgl. oben S. 26.
- Gerichtlicher Proceß des Herrn Speckessers gegen dem von Hering ]
- dergleichen Winholdisch vnd Elloposcleronisch saurwerck ] Pseudonyme Fischarts: "Winhold Wüstblůt", Verfasserangabe in Aller Praktik Großmutter (1572), Elloposcleros Verfasserangabe im Flöhhatz (1573) und im vorliegenden Werk.
Absatz 10
- Es stehet inn des gereimten Eulenspiegels Vorred/ es sey angenemer ermant werden schertzlich als schmertzlich/ schimpflich dann stümpflich/ gecklich dann schrecklich/ wörtlich dann mördlich ] Eulenspiegel reimenweis, Bl. )(8v: "Jst es nicht angenemer/ ermant werden mit schertzen/ dann mit schmertzen? Vnd schimpfflich/ dann vnglimpfflich vnd stümpfflich? ... mit Wort als mir Mord?"; vgl. Bl. ?ijr: "dann Schrecken macht Gecken".
31
Absatz 11
- Es gebürt sich gar nicht der Menschen hendel nach solchen ... lecherlichen anschein zuschetzen/ sonst möcht nach des Erasmi Torheitlob gar nichts hie bestan/ das nicht zu verlachen wer ] Desiderius Erasmus: Moriae Encomium. Straßburg 1511 u.ö. Dt. von Sebastian Franck: Das theür vnd künstlich büchlin morie encomion (und andere Enkomien). Ulm 1534.
- das ich mit des Jsmenij Vorredner schliß/ wann als dann kommet guts auß spott/ was ist der spott zu klagen not? ] Der Vorredner ist Fischart selbst: "Auß den kindern werden auch leut ... Vnd wan alsdan guts kommt auß spott Was ist der spott zůbklagen noth?" (Ismenius 1573, Bl. *5r/v) Eustathios Makrembolites (2. H. 12. Jh.): ISMENIVS Oder/ ein vorbild Stäter Liebe. Das ist. Die History von der stäten liebe deß Jünglings Jsmenij vñ der Jungfrauwen Jsmene gegeneinander ... Erstlich durch Eustachium Philosophum in Griechischer sprach beschriben/ nachmals durch Lelium Carani in Jtalia¬no transferiert/ jetzo aber von Joh. Christ. Artopeo/ genant Wolckenstern in Teutsch gefertigt. ... (Getruckt zů Straßburg/ durch Bernhard Jobin. Anno MDLXIII.). - Die Vorlage für Wolckenstern war die Übersetzung ins Italienische durch Lelio Carani Lelio (gest. n. 1552): Gli amori d'Ismenio, composti per Evstathio philosopho et di greco tradotti per Lelio Carani, Fiorenza 1550. Firenze: (Lorenzo Torrentino Sen.), 1550.
- Es kann sich im Marcolfischen Esopo auch ein Salomon verbergen ] Aisopos (Äsop; 6. Jh. v. Chr); vgl. Sebastian Franck: Chronica 1565, 1, 116r. - Ausgabe 1531, I, 123r ff. (Esopus der fabel dichter/ vnd sein leben): Franck weist auf das holdselige Gemüt in dem häßlichen Leib des Esopus und kommt ganz zu Ende auf Marcolf zu sprechen: "Ein solcher kunstreicher abentheürer soll auch Marckolphus sein gwesen/ zůr zeit Salomonis/ von dem auch ein büchlin nit gar vngesaltzen vmbfleügt." (ein direkter Vergleich des Aesop mit Salomon fehlt allerdings bei Franck) - Salomonis et Marcolfi Disputatio. - Salomon et Marcolfus (Ed. W. Benary 1914, S. 1,3): "valde turpissimum et deformen, sed eloquentissimum" u. 1,8 ff.: "Statura itaque Marcolfi erat curta et grossa. Caput habebat grande; frontem latissimum, rubicundum et ruogsum; aures pilosas et usque ad medium maxillarum pendentes ..." etc. - Frag vnd anwort Salomonis vnd marcolfj. Nürnberg: Markus Ayrer 1487, Bl. aijr: (Zeile 5 ff. des Reprints von Curschmann) "Er was vast schnode vnd vngestalt vnd was fast außgesprech in der rede."
- Jhr pfleget doch selber zusagen/ das Kleid mach kein Mönch ] Garg.: - Erasmus: "Cappa non facit monachum" (zit. von Defaux 82,5 nach "Opera omnia X, 1678 B") und Caelius Rhodiginus: Antiquae lectiones V,12: "Habitus monachum non perficit" (so zit. von Defaux 82,5) - C. Rhodiginus (1666), Sp. 254C (V,12): "Proverbio origo quod est, Habitus monachum non perficit" (zählt verwandte Sprichwörter auf, die im Geist, aber nicht im Wortlaut mit diesem übereinstimmen); nicht bei Erasmus: Adagia.
- trägt doch ein Mönch Jllsungischen Landsknechtsmut ] Der Mönch Ilsan ist eine Figur aus dem Rosengarten zu Worms (Bruder des Hildebrand); in: Heldenbuch. Straßburg: Johan Prüß um 1483, fol. 217r-255v, hier mit der Namensform "Ylsan". Vielleicht in dem 5. Druck des Heldenbuches: Frankfurt/M.: W. Han und S. Feierabend 1650. Vgl. [Garg:kommentar:kap30#399 Kap. 30, S. 399] (Jllzam) und [Garg:kommentar:kap45#492 Kap. 45, S. 492] (Jllzan).
- NON EST VENATOR, jeder durch CORNUA FLATOR. Es jagen nicht all Hasen/ die Hörner plasen ] Gartner: Proverbialia dicteria 1572, 15r: "Non est Venator, quiuis (per) cornua flator. Es sein nicht alle Jeger/ die Hörner blasen/ oder führen". (Ausg. 1566, IV,3); falsche Übersetzung durch Weinrich 25,18: "Der Hörnerbläser ist nicht der Jäger."
Absatz 12
= 32
Absatz 13
- wie an dem schlafsüssen Sirenischen Meydlingsang ] Garg. - Homer, Odyssee XII, v. 39-54, 158-200 (Lefranc I, Prol., 53; Steinsieck zu 10,6; allerdings Allgemeingut, muß nicht auf Kenntnis der Odyssee beruhen).
Absatz 14
- Habt jhr nie die Nuß vmbher tragen gesehen, die schlecht geschinen, aber tewr verkaufft worden, dieweil ein Zihender Passion darein geschnitzelt gewesen? so gedenckt auch was inn dieser vnserer Gribelnuß für Säckgerät möcht stecken ] - nach Hauffen 1908, 282 aus Erasmus: Moriae Encomium. Dt. von Seb. Franck. Ulm o.J. (ohne Angabe der Stelle).
- das ich euch auff den Hund bring (welches Thir/ wie Plato schreibt im andern Buch von der Reichpöblicheyt vnter allem das Philosophisch vnd gütartigest ist) ] Garg. - Platon (427-347 v. Chr.): Politeia II,375d-376b (Steinsieck zu 10,35; Plattard S. 224 u. Lefranc I, Prol., 62 zit. die Stelle gr.; nach Defaux 84,8 schon bei Erasmus: Sileni Alcibiadis); Platon: Politeia (De re publica). dt. in: Johannes Sleidanus: Summa doctrinae Platonis de republica et legibus/ Von Regierung des gemeinen Nutzens. Straßburg 1548.
- Fürnemlich wa ers dem Vlmischen Schwaben hat gestolen/ der jm [dem Hund] einmal das marck zwischen der thüren zu dem hindern herauß klemmet/ vnnd es ... für schmutz hinweg schlemmet ]
33
Absatz 15
- Angesehen/ das alles marck zu seiner vollkommenen Natur vnnd Natürlicher vollkommenheit ist ernehret vnd außbereit: wie Galen iij FACULT. NATURAL. Vnd xj von VSU PARTIUM meldet ] Garg. - Galenos: 'De naturalibus facultatibus' III,15; 'De usu partium corporis humani' XI,17 (Hinw. Plattard, S. 195). Galen: De usu partium corporis humani libri XVII. Paris 1528. Vgl. 14.16. - nicht "3 Bücher über d. natürlichen Kräfte" u. "11 Bücher über d. Benutzung der Körperteile" (Weinrich 26,19), sondern "im dritten Buch ...", "im elften Buch ..." ─ Ausführlich wird Galen nachgewiesen, als es um die Nahrhaftigkeit des Knochenmarks geht - metaphorisch auch um die verborgene Köstlichkeit, die der Roman zu bieten hat. Hier wird (wie schon bei Rabelais) die Autorität, das Werk und der Abschnitt benannt.
- vnd saget darauß dz sustantzialisch wesenlich Marck ] Garg. - Vgl. Aulus Gellius: Noctes Atticae XVIII,4,2: "sanguinem quoque ipsum ac medullam eius eruere" (Steinsieck zu 11,16); einer behauptet von sich, bei den Schriften des Sallust Mark und Blut der einzelnen Ausdrücke durchschauen zu können.
- durch dise Pitagorische vnsimpele simbolen ] Garg. - Dem Pythagoras (um 582-500) zugeschriebene Sprichwörter. Vgl. Philipp Beroaldus (d.Ä.): Symbola Pythagorae explicata. Paris 1507. (Steinsieck zu 11,17). Lefranc I, Prol., 80 nennt Plutarch: Symposiaka VIII, 7. 727 C als Quelle zu den Pythagorica symbola und verweist auf Erasmus: Adagia I,1,2 'Amicitia aequalitas' (zur allegorischen Auslegung derselben), zitiert wird daraus bei Defaux 84,12: "Pythagorae symbola ad paroemiarum naturam videntur pertinere ... Nam ea, tametsi prima, quod ajunt, fronte superstitiosa quaepiam ac deridicula videantur, tamen si quis allegoriam eruat, videbit nihil aliud esse, quam quaedam recte vivendi preacepta"; in der Adagia-Ausgabe sind 18 dunkle Sprichwörter mit der Auslegung abgedruckt unter dem Titel: "Symbola Pythagorae, ex Brassicano I.C." (II, S. 305-307). - Lilius Gregorius Gyraldus: Symbolorum Pythagorae Philosophi interpretatio. In: Gyraldus: Opera. Basel 1580, Bd. 2, S. 465-500.
Absatz 16
- der blind Homer/da er sein Troi vnd Niman beschrib ] Garg. 1569, S. 6: "Homer, escriuant l'Illiade et l'Odissee". Fischart korrigiert Rabelais (ein Blinder kann nicht schreiben, sondern nur beschreiben) und verändert die Titel. Homer (9. o. 8. Jh. v. Chr.): Ilias. Zahlreiche lat. Ausgaben in Straßburg. Sammelausgabe: Illias, sev Potius omnia eius quae extant opera. Straßburg: T. Rihel 1572. - Odyssea Homeri (dt. von Simon Schaidenreißer). Augsburg 1537. - Aufs new vbersehen. Frankfurt 1570. - Ilias Homeri (dt. von Johann Spreng). "Niman" deutet den Namen Ulixes (lat. Form von Odysseus) etymologisch aus: οὐ (nicht) und ἡ ἡλικία (mannbares Alter, Mannbarkeit). Als Kyklops (Polyphem) Odysseus und seine Gefährten gefangenhält, will er den Namen ihres Anführers wissen und Odysseus sagt, er heiße 'Niemand' (Outis, 9, 365 ff.); vgl. Ulrichs von Hutten Selbststilisierung als Odysseus und Huttens 'Nemo'.
- Plutarch/ Heraclid ... Amphiloch/ Natal ] Liste der Allegoriker (Wacker: Liste 2).
- allegorien ... wie sie Plutarch/ Heraclid ... auß jm gepreßt ] Garg. - Ps.-Plutarch (50-125): Vita Homeri (Hinw. Lefranc I, Prol., 91: Peri tou biu kai tes poieseos Homeru); oder Plutarch: Moralia (dort wird Homer ständig zitiert, bei jeder passenden und unpassenden Problematik, nach dem Motto: 'Das hat Homer gemeint, als er sagte ...' und folgendem Zitat) - Plutarchi von Cheronea vnnd anderer kurtz weise vnd höfliche sprüch ... vß dem latin (von Heinrich von Eppendorff). Straßburg 1534. 1551; Plutarchus guter sitten 21 bücher. (Übers. von Michael Herr). Straßburg 1535. - Garg. 1569, S. 6 fälschlich "Heraclide, Pontiq"; der Namenszusatz ist von Fischart ausgelassen. Herakleides Pontikos (4. Jh. v. Chr.): De allegoriis apud Homerum (zugeschriebenes Werk). Gedruckt im Anhang zu den Fabeln des Äsop. Venedig: Aldus Manutius 1505 (Lefranc I, Prol., 91) - Heraclides Ponticus: Allegoriae in Homeri fabulas. Hrsg. von Konrad Geßner. Basel: Oporinus (1544?). nach "Plutarque, Heraclide": "Eustatie" (Garg. 1569, S. 6) - Eustathius von Thessalonike (1125-93/98): Homer-Kommentar (bei Lefranc I, Prol., 89 genannt: Eustathiu Archiepiskopu Thessalonikes parekbolai eis ten Homeru Iliada kai Odysseian. Rom 1542 u. 1550 - entspricht bei Fischart: Plutarch/ Heraclid/ Cornut/ Stesichor/ Androtion/ Amphiloch/ Natal.
- Cornut ] Garg.: Phornute - Lucius Annaeus Cornutus (L. A. Phornutus (1. Jh.): (Theoria) De natura Deorum (Deutung Homers zu moralischen Allegorien). (Lefranx, S. 13, 90) - in: Vita et Fabellae Aesopi cum interpreatione latina. Venedig: Aldus 1505. (darin auch Heraklides und Horapollon); Hinw. Plattard, S. 221; Lefranc I, Prol., 91.
- Stesichor ] Stesichoros (um 600 v. Chr.) wird in Suidae historica (Suidae historica ... opera ac studio Hier<onimi> Wolfii ... in Latinum sermonem conversa. Baseleae 1581, Sp. 884 zwar erwähnt, jedoch nicht mit Homer in Zusammenhang gebracht; vgl. aber die Anthologia Graeca IX,184 ('Stesichor, der du aus Homers Strom schöpftest')!
- Androtion ] Androtion (4. Jh. v. Chr.): De rebus Atticis (auch über Götter). Zitiert bei Cl. Aelianus: Historiae variae, lib. 8; Historiae variae. Rom 1545 u.ö.
- Amphiloch ] Amphilochos (4. Jh. n. Chr.), zitiert bei Plinius: Naturalis historia (8, 10, 12, 13, 15, 17).
- Natal ] (nachgetragen in B) - Comes Natalis (Natale Conti; gest. 1582): Mythologia sive Explicationum fabularum libri X. Venedig 1581; Frankfurt 1581 [VD 16: C 4972]; Frankfurt a.M.: A. Wechels Erben 1584. - Nicht, wie Nyssen 27,2 angibt: "vielleicht Hieronymus Natalis (1507-1580), span. Jesuit; Vf. v. 'Adnotationes et meditationes in Evangelio ...' u.a."
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- Oder was Politian auß jnen hat gestolen ] Garg. - Politianus (Angelo/Angiolo Ambrogini Poliziano; 1454-1494): Oratio in expositione Homeri. (Vorrede; Herausgeber von Homer und Plagiator des Pseudo-Plutarch: Leben Homers - so der franz. Humanist Guillaume Budé in: Annotationes priores in pandectas. Köln: Johann Soter 1527, S. 403, zit. von Lefranc I, Prol., 91). In: Tertius tomus operum Angeli Politiani. Lyon: Sebastian Gryph 1533, S. 63-102 (Lefranc I, Prol., 91); Der fürtrefflich griechisch geschicht schreiber Herodianus, den der hochgelert Angelus Politianus inn das Latein, vnd Hieron. Boner in ... teutsch pracht. Augsburg 1532. Frankfurt/M. 1565.
Auswerten: Till Dembeck, Rolf Parr: Literatur und Mehrsprachigkeit: Ein Handbuch 2017 (zum Parat, S. 36: potus/poeta).