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Aus Autoritäten

Repertorium der deutschsprachigen Autoritäten

Ba6

Basel Öffentliche Bibliothek der Universität, Cod. E IV 1 (früher auch E II 8)
Umfang 150 Bll.; hier Bl. 143ra/rb
Datierung Tl. 1 (Mandeville) 1460 (Bl. 54rb); Tl. 2: 2. H. 15. Jh.
Schreiber 1. Bl. 1-56; 2., Bl. 57-143: Hannss Heinrich Schnitter von Basel (Bl. 142vb)
Schreibsprache alem.
Inhalt Jean Mandeville (dt. von Michael Velser), Schwabenspiegel
Anzahl und Form Neun Autoritäten zugeschriebene Zweizeiler inmitten anderer Sprüche (Abdruck bei Wackernagel 1835, S. 36)
Repertorien Handschriftencensus
Katalog
  • Scarpatetti, Beat Matthias von: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550. Bd. 1: Die Handschriften der Bibliotheken von Aarau, Appenzell und Basel. Text- und Abbildungsband. Dietikon-Zürich 1977, Textband, S. 171 (Nr. 475), Abbildungsband, S. 166 (Nr. 411).
Archivbeschreibung Carl Roth (Juni 1909)
Literatur
  • Homeyer, G[ustav]: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Neu bearbeitet von Conrad Borchling, Karl August Eckhardt und Julius von Gierke. Zweite Abteilung: Verzeichnis der Handschriften, bearbeitet von Conrad Borchling und Julius von Gierke, Weimar 1931, S. 9 (Nr. 32).
  • Morrall, Eric John (Hrsg.): Sir John Mandevilles Reisebeschreibung in deutscher Übersetzung von Michel Velser. Nach der Stuttgarter Papierhandschrift Cod. HB V 86. Berlin 1974 (= Deutsche Texte des Mittelalters 66), S. XL-XLV und Tafel II.
  • Oppitz, Ulrich-Dieter: Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters. Bd. II: Beschreibung der Handschriften. Köln, Wien 1990, S. 353 f. (Nr. 62).
  • Wackernagel, Wilhelm: Die altdeutschen Handschriften der Baseler Universitätsbibliothek. Verzeichnis, Beschreibung, Auszüge. Eine academische Gelegenheitsschrift. Basel 1836, S. 36. [Edition] [online]
Anschrift Öffentliche Bibliothek der Universität Basel

Schönbeinstrasse 18-20 CH-4056 Basel

Bearbeiter Ulrich Seelbach (30.3.2014)

Transkription

<143ra>

    Moralitates

Du sol dz wip erkenne(n) wol

die dir zer e werden sol


(1) Fröwe(n) lob

wie mag der habe(n) me

den(n) d(er) ein reines wip hat ze e


(2) Misn(er)

u+ebrig armu+et ubrig gu+:t

selte(n) jme(r) gu+:t getu+:t


(3) Fridanck spricht

w(er) vmb dise kurcze(n) zit/

die ewige fro+ede git                            [= Freidank 1,6 f.]

Du solt v(er)swige(n) tag vnd nacht

dins frundß laster wo du macht

w(er) mit forchte sunde tu+:t

got mag jm gebe(n) gnade gu+et


(4) Jpocras

dz swert hat nit so ma+enig ma(n)

v(er)derpt als fraßheit hat geton


(5) Pitagoras

spil vnkúsches lebe(n)

ka(n) dir ein bo+eses ende geben


(6) Juo

geloube nit uil dz

falsche(n) frúnde(n) lobet er etwz


(7) Aristoteles

kunst trift fúr dz gu+:t

als gold fúr bly vn(d) kupfer tu+:t


(8) katho

w(er) kind hat vn(d) doch ar(m) ist

d(er) ler jecklichß eine(n) list

W(er) sine(n) kinde(n) wol wil gebe(n)

d(er) ler sy kunst vnd rechtes leben

Ein loser lu+.me schiere kumpt

vo(n) de(m) ma(n) kume wirt gesund

Verlu+.rt sin er hu+.r ein ma(n)

er mu+eß jr jm(er) mangel han

Er kunt vn(d) ist geheisen crist

vo(n) de(m) die welt gechaffe(n) ist

Marie(n) reines kusches leben

hat alle(n) fröwe(n) briß gegebe(n) <143rb>

darumb sond wir ze alle(n) tage(n)

vo(n) fröwe(n) alle dz beste sagen

Dine wort soltu seczen eben

vnd da by niema(n) hinder rede(n)

Von hinder rede schade komet

d(er) vil we tu+:t vn(d) niema(n) fromet


(9) Bering(er) <Geringer?>

dz jr gebure(n) so fyend sind

deß wirt zerslage(n) úch de(r) grind

Bew(er)t(er) frund vnd gestande(n) swert

die zwey sind grossen gu+ocz wert                [~ Freidank 95,18 f.]