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Fu+.rcht got
 
(16) Fu+.rcht got


hal sin gebot
hal sin gebot
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Wiltu ein grechte(r) richter sin
 
(17) Wiltu ein grechte(r) richter sin


so nim beder red gar eben in
so nim beder red gar eben in

Aktuelle Version vom 19. April 2024, 13:39 Uhr

Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten

Zü2

Zürich Zentralbibliothek, Cod. C 108
Umfang 98 Bll.; hier Bl. 65v-67r
Datierung Letztes Drittel 15. Jahrhundert (s. Bl. 67r: 1481 , 75r, 96v)
Schreiber unbekannte Haupthand, Nachtragsschreiber Gerold Edlibach (auch Autoritäten; s. Bl. 67r; s.a. Scarpatetti, S. 180)
Schreibsprache hochalemannisch
Inhalt Sammelhandschrift: darin u. a. Johann von Würzburg: 'Wilhelm von Österreich' (Prosabearbeitung), Rudolf von Ems 'Willehalm von Orlens' (Kurzfassung)
Anzahl und Form 9 Zweizeiler, 6 Vierzeiler
Repertorien Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung und

Handschriftencensus

Katalog
  • Mohlberg, Leo Cunibert: Mittelalterliche Handschriften. Zürich 1952 (= Katalog der Handschriften der Zentralbibliothek Zürich I), S. 56 f., 361.
  • Scarpatetti, Beat Matthias von: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550. Bd. 3: Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen - Zürich. Text- und Abbildungsband. Dietikon-Zürich 1991, S. 180, S. 167,  415 [67r], 168, 418 [87v], 253, 608 [97r].
Archivbeschreibung Emma Caflisch (1941) 38 Bll. + 1 Bl. (1942) (online), mit sorgfältiger und vollständiger Transkription der Sprüche und Autoritäten.
Literatur
  • Dietl, Cora: Minnerede, Roman und historia. Der 'Wilhelm von Österreich' Johanns von Würzburg. Tübingen 1999 (= Hermaea N.F. 87), S. 294.
  • Gärtner, Kurt: Aus Konrad Bollstatters Spruchsammlung. Die Vierzeilerreihe Wer getaufft ist und in rechtem glauben statt. In: Festschrift Walter Haug und Burghart Wachinger II. Hrsg. von Johannes Janota u.a. Tübingen 1992, S. 803-825, hier S. 809, 812.
  • Heiser, Ines: Autorität Freidank. Studien zur Rezeption eines Spruchdichters im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Tübingen 2006 (= Hermaea N.F. 110),  S. 46, 53, 61.
  • Leiderer, Rosemarie (Hrsg.): 'Wilhalm von Orlens'. Eine Reimpaarerzählung aus dem 15. Jahrhundert. Berlin 1969 (= Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit 21), S. 33-35.
Anschrift Zentralbibliothek Zürich

Handschriftenabteilung Zähringerplatz 6 A - 8001 Zürich

Bearbeiter Kathrin Wenzel (28.1.2012; korr. 20.10.2012)

Transkription

(1) Salomon

Wz du wilt thu+:n dz fach wisliche(n) an

merck dz end vn(d) bedenck wz darnach gang

bis heinlich sorgsam vnd halt dich recht

Dis ler hab vo(n) einem arme(n) knecht <66r>


(2) 2 Fridanck

Wilt du sin mit ru+:we(n) vnd gu+:t gemach

so red lu+.tzel vnd ver antwort nu+.t al sag

schwig stilg vnd gib dim obre(n) uor

vnd wo bo+:ss geschelschaft syg da hu+:t dich uor etc.


(3) 3 Dauit

Wz dir sye schand oder schad dz flu+.ch

vnrechteß gu+:t dich nit vnder Zu+.ch

ner dich dine(r) hand arbeit

ver schwig wz dir jn heinlichkeit sye geseit


(4) 4 plato

Der ist werd der gewalt ode(r) gu+:t hat

wen jm aber der gewalt oder dz gu+:t ab gat

So ist er vnwerd vnd sicht jn nieme(n) an

Dz merck syest du ein wisser ma(n) etc.


(5) 5 augeustin(us)

Es ist uff erde(n) kein erschrocken licher ding

wan dz sich der me(n)sch wigt als ring

dz er uo(n) sinem vnrechte(n) leben nu+.t lat

vnd so gar in einem vnsichren leben sta+:t


(6) 6 bernhardus

Nu muoß der mensch sterben daruir hilft in(n) nu+.t

er weist ouch nu+.t wen dz geschicht

er weist ouch nu+.t wie es sinner sel wirt gan

darum(b) sol der mensch alweg jn ru+.wen stan <66v>


(7) 7 Abucuc

Nu(n) kan noch mag es nu+.t gesin

wer hie su+.ndut der(er) mu+oß do+:rt liden pin etc.


(8) 8 aristoteles

Vir war ich dz ku+.nd

wz ist hie schand dz ist do+:rt su+.nd etc.


(9) 9 moyses

Wer gu+:ttes weist vnd arges thu+:t

der su+.ndet mit ver dachtem mu+:t


(10) 10 Jeremies

Het yeder man die warheit gern

so wurd ma(n) der su+.nde(n) uil enberen etc.


(11) 11 echielis

Der stelt nach der grechtikeit

der hat den su+.nde(n) wider seit etc.


(12) 12 Seneca

Het su+.nd nu+.t su+.nde(n) name(n)

denoch welt ich mich der su+.nde(n) schame(n)


(13) 13 Oleas

gerechtikeit wer hie ein hort

vnd brecht v+.nß die ewige(n) fro+:udy <sic> do+:rtt


(14) 14 Dauit

Wer den mensche(n) hielt nach dem er gern het

so blib uil menschen an ere(n) stet etc.


(15) 15 heilias

Vir richtum vnd vir alles gu+:t

ist der mensch der da recht thu+:t <67r>


(16) Fu+.rcht got

hal sin gebot

wandel schlecht

Sprich gelich recht

richt glich arm vnd rich

richt mit erba+:rmd

vnd hilf den arme(n)

Die prieste(r)schaft er

vo(n) Zorn dich ker

beschirm witwan vnd weissen

biß wiß jn(n) reissen

flu+.ch bo+:sser wiber ler

doch so schirm jr er

din glu+.ck da mit mer <mer: st am Ende gestr.>

nu+.t lu+.g bis warhaft hand salbe(n) flu+.ch

die bo+:ssen <gestr.: flu+.ch> schu+.ch

fu+.rder din gest

vnd biß mit wort uest


(17) Wiltu ein grechte(r) richter sin

so nim beder red gar eben in

bist den du nu+.t wiß Zu+: frischer that

so bedenck dich wol vnd hab der wissen ra+ut

den so urteil nach dinner vernunft

Vn(d) uff din gewu+.ssen heit

nieme(n) Zu+: lieb noch zu+: leid